Investing.com - Das US-Analysehaus Jefferies hat seine Bewertung für BASF (ETR:BASFN) zurückgenommen. Statt einer Kaufempfehlung lautet das Votum nun nur noch „Hold“. Gleichzeitig senkten die Analysten das Kursziel für die Aktien des Chemiekonzerns von 52 auf 47 Euro.
Zur Begründung heißt es, die Aussichten für das operative Ergebnis hätten sich zuletzt eingetrübt. Vor allem die anhaltend schwachen Margen bei Vorprodukten – sogenannten Upstream-Spreads – belasteten. Diese hätten sich im laufenden Quartal nicht wie erhofft stabilisiert. Die Folge: ein anhaltender Gegenwind für die Gewinne.
Auch wenn BASF mit internen Maßnahmen wie geplanten Verkäufen einzelner Sparten gegensteuert, könnten diese Schritte die Belastungen aus der schwachen Nachfrage und dem weiterhin schwierigen Marktumfeld laut Jefferies nur begrenzt auffangen. Die Experten verweisen darauf, dass sich die Hoffnung auf eine spürbare Erholung bei globalen Chemiespreads inzwischen zerschlagen habe. Stattdessen nehme die Unsicherheit mit Blick auf 2025 wieder zu.
Hinzu komme, dass BASF durch den Hochlauf seiner neuen Großanlage im chinesischen Zhanjiang finanziell zusätzlich gefordert sei. Das Projekt drücke nach Schätzung von Jefferies die Kapitalrendite der Gruppe (ROCE) aktuell um rund 180 Basispunkte. Angesichts des schrittweisen Anlaufs, der sich bis in die zweite Jahreshälfte 2025 ziehe, dürften sich die erhofften Ergebnisbeiträge verzögern. Die Analysten rechnen langfristig nur mit einer mittleren einstelligen Rendite – deutlich unter den Zielwerten des Konzerns.
Immerhin bietet BASF laut Jefferies im europäischen Vergleich eine solide Kostenposition. Der Rückgang bei Gas- und Ölpreisen in der EU verschaffe dem Unternehmen einen leichten Vorteil im internationalen Vergleich. Auch mittelfristig sei die Dividendenpolitik laut der Einschätzung abgesichert: Ab 2026 rechnet Jefferies mit einer vollständigen Deckung der Ausschüttung aus dem freien Cashflow, was einer Dividendenrendite von rund 5,5 Prozent entspräche.
Die geplante Veräußerung des Geschäfts mit Beschichtungen dürfte sich allerdings als schwierig erweisen. Die Analysten rechnen mit einer Bewertung von rund 6 Milliarden Euro, basierend auf einem durchschnittlichen EBITDA-Multiplikator von neun. Ob sich dieser Wert angesichts der gestiegenen Marktvolatilität vollständig realisieren lasse, sei offen.
Als mögliche Impulse für die Aktie nennt Jefferies unter anderem die bevorstehenden Halbjahreszahlen am 30. Juli, die Entwicklung der Chemiespreads sowie Fortschritte bei den laufenden Desinvestitionen. Für 2025 liegt die EBITDA-Prognose des Analysehauses bei 7,16 Milliarden Euro – und damit deutlich unter der aktuellen Konzernprognose von 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro.
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