
20. Mai (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen und um die Auswirkungen auf die Region. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
11.50 Uhr - Die Vereinten Nationen haben von Israel die Genehmigung erhalten, dass noch im Tagesverlauf etwa 100 weitere Lkw mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen fahren dürfen. Das teilt ein Sprecher des UN-Büros für humanitäre Hilfe in Genf mit. Am Montag hatte Israel nach elf Wochen seine Blockade des Palästinensergebiets gelockert und neun Hilfslastwagen die Einfahrt über den Grenzübergang Kerem Schalom erlaubt. Nach Angaben des UN-Sprechers sind jedoch nur fünf davon tatsächlich in den Gazastreifen gelangt.
10.20 Uhr - Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind den örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge mindestens 50 Palästinenser getötet worden. Nach Angaben von Sanitätern zielten die Angriffe am Dienstag unter anderem auf zwei Wohnhäuser und eine Schule mit Vertriebenen. Unter den 18 Toten in den Wohnhäusern seien auch Frauen und Kinder gewesen. Die Angriffe erfolgten auf Chan Junis im Süden und Gebiete im Norden, darunter Deir al-Balah, Nuseirat, Dschabalia und Gaza-Stadt. Das israelische Militär gab zunächst keine Stellungnahme ab. Laut der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gaza-Gesundheitsbehörde sind bei israelischen Angriffen in den vergangenen acht Tagen mehr als 500 Menschen getötet worden. Israel hatte kürzlich trotz wachsender internationaler Kritik an seinem Vorgehen eine neue Offensive im Gazastreifen gestartet.
10.10 Uhr - Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hofft, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestehende Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufheben werden. Dies sei erforderlich, um das Land zu stabilisieren, sagt Kallas vor einem Treffen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel. Bei den Beratungen könnten die Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden, Strafmaßnahmen gegen das abgesetzte Assad-Regime sollen aber erhalten bleiben. Zudem sollen Schritte gegen Menschenrechtsverletzungen erwogen werden.
08.50 Uhr - Auch nach der Lockerung von Israels Gazastreifen-Blockade für Hilfslieferungen sieht Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot weiterhin dringenden Handlungsbedarf. "Das ist völlig unzureichend ... Es bedarf sofortiger und massiver Hilfe", sagt Barrot dem Radiosender France Inter. Israel müsse umfangreiche Hilfe zulassen, ohne diese auch nur in irgendeiner Weise zu behindern. Am Montagabend hatten Frankreich, Großbritannien und Kanada in einer gemeinsamen Erklärung Israel mit "konkreten Maßnahmen" gedroht, wenn es seine ausgeweitete Gaza-Offensive nicht einstellt und Beschränkungen für Hilfslieferungen aufhebt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Erklärung entschieden zurück.
00.45 Uhr - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnet mögliche Sanktionen Großbritanniens, Frankreichs und Kanadas gegen Israel in einer Stellungnahme als eine "riesige Belohnung für den Völkermordangriff auf Israel vom 7. Oktober" und eine "Einladung zu weiteren Gräueltaten dieser Art". Israel akzeptiere die Vision von Präsident Trump für den Gazastreifen und fordere alle europäischen Staats- und Regierungschefs auf, dasselbe zu tun. Der Krieg könne morgen beendet werden, wenn die verbleibenden Geiseln freigelassen würden, die Hamas ihre Waffen niederlege, "ihre mörderischen Führer" ins Exil gingen und der Gazastreifen entmilitarisiert werde. "Dies ist ein Krieg der Zivilisation gegen die Barbarei. Israel wird sich mit allen Mitteln verteidigen, bis der vollständige Sieg errungen ist", heißt es in der Stellungnahme.