
Investing.com - Der Chiphersteller NVIDIA Corporation (NASDAQ:NVDA) plant den Aufbau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums in Shanghai. Das berichtet die Financial Times heute. Mit dem neuen Standort will das Unternehmen seine starke Position auf dem chinesischen Markt sichern – vor allem angesichts der zunehmenden US-Exportkontrollen, die Nvidia immer stärker zu spüren bekommt.
Laut dem Bericht soll CEO Jensen Huang den Plan bei einem Treffen mit dem Bürgermeister von Shanghai, Gong Zheng, im vergangenen Monat vorgestellt haben. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen bestätigten dies gegenüber der FT. Aktuell mietet Nvidia bereits neue Büroräume in Shanghai an, um das dortige Team unterzubringen.
Das geplante R&D-Zentrum soll sich laut FT darauf konzentrieren, besser auf die Anforderungen chinesischer Kunden einzugehen – und auch auf die technischen Vorgaben, die nötig sind, um die strengen Exportregeln aus Washington einhalten zu können. Das eigentliche Chip-Design und die Produktion bleiben jedoch weiterhin außerhalb Chinas angesiedelt.
Im Jahr 2024 machte Nvidia rund 14 % seines Umsatzes in China – ein Markt, den CEO Huang langfristig auf ein Volumen von bis zu 50 Milliarden US-Dollar schätzt.
Das wichtigste Produkt für den chinesischen Markt ist derzeit der H20-Chip – eine abgeschwächte Version, die speziell im Rahmen der Exportbeschränkungen unter der Biden-Regierung entwickelt wurde. Doch im April hat die Trump-Regierung die Vorschriften nochmals verschärft, sodass die aktuelle Generation der H20-Chips inzwischen gar nicht mehr geliefert werden darf.
Frühere Berichte legten nahe, dass Nvidia erwägt, die Leistung des H20 weiter zu drosseln, um die neuen Vorgaben zu erfüllen. Trotzdem ist der Chip in China gefragt: Er wird unter anderem von großen KI-Unternehmen wie Bytedance, DeepSeek, Tencent (HK:0700) und Baidu (NASDAQ:BIDU) eingesetzt.