
Doha/Kairo, 15. Mai (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat während seiner Nahost-Reise für seinen Plan zum Umbau des Gazastreifens unter US-Kontrolle geworben und dabei von einer "Freiheitszone" gesprochen. Es gebe in dem Palästinenser-Gebiet nichts mehr zu retten, sagte Trump am Donnerstag bei einem Wirtschaftstreffen in Katar. "Ich habe Luftaufnahmen gesehen, auf denen praktisch kein Gebäude mehr steht." Es gehe nicht an, dass die Menschen dort unter den Trümmern eingestürzter Gebäude lebten. "Ich möchte, dass der Gazastreifen eine Freiheitszone wird", sagte Trump vor führenden Regierungs- und Wirtschaftsvertretern. "Und falls nötig, wäre ich stolz darauf, wenn die USA ihn übernehmen, zu einer Freiheitszone machen würden. Lasst gute Dinge geschehen."
Der Hamas-Vertreter Bassem Naim erklärte dazu, Trump habe zwar "den notwendigen Einfluss", um den Gaza-Krieg zu beenden und bei der Gründung eines Palästinenser-Staates zu helfen. Er lehnte jedoch die Vorstellung entschieden ab, die USA könnten den Gazastreifen unter ihre Kontrolle bringen. Dieser sei ein fundamentaler Bestandteil des palästinensischen Gebietes – "er ist keine Immobilie, die auf dem offenen Markt verkauft wird". Die radikal-islamische Hamas hatte den Krieg im Oktober 2023 mit ihrem Überraschungsangriff auf Israel begonnen, als sie den Küstenstreifen kontrollierte.
Trump hatte seinen Plan erstmals im Februar dieses Jahres vorgestellt. Er schlug vor, dass die USA das Gebiet neu entwickeln und die Palästinenser anderswo hinziehen. In diesem Zusammenhang hat er auch davon gesprochen, den Gazastreifen in die "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln. Die Palästinenser, arabische Staaten und die Vereinten Nationen haben dies abgelehnt und erklärt, dies würde einer ethnischen Säuberung gleichkommen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete Trumps Idee als "mutige Vision". Er habe mit ihm darüber gesprochen, welche Länder bereit sein könnten, die Palästinenser aufzunehmen. Im Gazastreifen leben etwa 2,3 Millionen Menschen.