
Investing.com - Der taiwanesische Chip-Riese Hon Hai Precision Industry Co Ltd – besser bekannt als Foxconn (TW:2354) – hat eine Umsatzwarnung für das laufende Geschäftsjahr 2025 herausgegeben. Grund dafür ist die jüngste Aufwertung des Taiwan-Dollars, die sich negativ auf das Geschäft auswirken dürfte. Trotz solider Quartalszahlen reagierte die Aktie enttäuscht und verlor im Handel in Taiwan rund 2,2 %.
Young Liu, Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Auftragsfertigers für elektronische Komponenten, der unter anderem Apple (NASDAQ:AAPL) und Nvidia (NASDAQ:NVDA) beliefert, erklärte in einer Telefonkonferenz, dass der Umsatz zwar weiterhin wachsen werde – allerdings nicht so stark wie ursprünglich erwartet.
Als Hauptgrund nannte Liu die Aufwertung des Taiwan-Dollars gegenüber dem US-Dollar. Der starke Anstieg der taiwanesischen Währung hängt unter anderem mit der Unsicherheit rund um US-Handelszölle und deren mögliche Auswirkungen auf das globale Wachstum zusammen – was zuletzt zu einem deutlichen Rückgang von Long-Dollar-Positionen geführt hatte.
Liu betonte zudem, dass die zunehmende Vorsicht in Bezug auf die US-Handelspolitik ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor sei. Diese Aussagen belasteten die Stimmung und überlagerten weitgehend den sehr guten Quartalsbericht von Foxconn. Im abgelaufenen Quartal profitierte das Unternehmen stark von der hohen Nachfrage nach Servern für Anwendungen im Bereich künstliche Intelligenz.
Foxconn geht davon aus, dass diese KI-getriebene Nachfrage auch in Zukunft ein wichtiger Wachstumstreiber bleibt. Aktuell baut das Unternehmen eine große Fertigungsanlage in Mexiko, in der künftig KI-Server für Nvidia produziert werden sollen. Bislang werden diese Server noch in China gefertigt und exportiert.
Auch bei Apple spielt Foxconn eine zentrale Rolle: Das Unternehmen ist der größte Hersteller von iPhones, die überwiegend in China produziert werden. Sollte der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter eskalieren, droht Foxconn hier erheblicher wirtschaftlicher Gegenwind. Zwar haben beide Länder in dieser Woche erste Schritte zur Zoll-Deeskalation angekündigt – die bestehenden Handelsbarrieren bleiben aber weiterhin hoch.