Investing.com - Der Dollar hat am Montag deutlich zugelegt. Gestützt wurde die US-Währung von steigenden Renditen am Anleihemarkt sowie neuen Hoffnungen auf ein Ende des Zollstreits zwischen den USA und China. Der Dollar-Index, der den Kurs des Greenbacks zu einem Währungskorb misst, stieg um 1,6 Prozent auf 101,78 Punkte.
Marktteilnehmer griffen verstärkt zu risikoreicheren Anlagen, nachdem sich die beiden Wirtschaftsmächte am Wochenende auf eine 90-tägige Zollpause geeinigt hatten. Im Gegenzug kletterte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf über 4,45 Prozent.
Für die Deutsche Bank (ETR:DBKGn) gehen die Auswirkungen des jüngsten Handelsfortschritts allerdings vor allem zulasten des Dollars. Die Vereinbarung zwischen Washington und Peking sei „besser als vom Markt noch im März erwartet“, hieß es in einer Kundenmitteilung der Bank. Doch der Nutzen der jüngsten Deals verteile sich nach Einschätzung der Analysten eher global - und weniger zugunsten der US-Währung.
Auch die jüngst erzielte Einigung zwischen den USA und Großbritannien ändere daran nichts. „Die Gesamtheit der Entwicklungen der vergangenen Wochen spricht eher für den Rest der Welt als für die USA und ist damit negativ für den Dollar - vor allem gegenüber wachstumsabhängigen Währungen“, hieß es.
Demnach habe das Abkommen mit China einen gewissen Rahmen für künftige US-Zölle geschaffen. Der effektive Zollsatz liege nun bei rund 30 Prozent - und damit deutlich unter den Erwartungen vieler Marktteilnehmer. Die britischen Zölle sollen bei rund zehn Prozent gedeckelt werden. Das reduziere das Risiko einer eskalierenden Handelspolitik.
Hinzu kommt, dass mehrere große Volkswirtschaften derzeit mit fiskalpolitischen Lockerungen gegen die Konjunkturschwäche ansteuern - etwa Deutschland, Kanada, Australien, Japan und auch China mit einem frühzeitigen Stimulus. All das verbessere die globale Wachstumsperspektive.
Unsicherheit bestehe weiterhin mit Blick auf die US-Finanzpolitik, betonten die Analysten. Noch sei unklar, wie sich fiskalkonservative und moderatere Kräfte innerhalb der Republikaner einigen könnten.