Berlin, 12. Mai (Reuters) - Nach der französischen Regierung hat auch die Bundesregierung Vorwürfe eines angeblichen Drogenkonsums von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kanzler Friedrich Merz entschieden dementiert. "Wir weisen diese absurde Behauptung zurück", sagte ein Regierungssprecher am Montag in Berlin. Der Elysée-Palast hatte bereits in der Nacht auf der Online-Plattform X Verschwörungstheoretikern bei dieser Behauptung widersprochen. Auch die CDU schrieb auf X: "Aktuell wird von vielen Seiten versucht, die öffentliche Meinung durch Desinformationskampagnen zu beeinflussen. Feinde unserer Demokratie versuchen, gezielt die europäische Einigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schwächen."
Auf einigen Social-Media-Accounts war eine Szene veröffentlicht worden, wie Merz, Macron und der britische Premierminister Keir Starmer auf der Zugfahrt nach Kiew zusammensitzen. Sie hatten dort die Geschlossenheit des Westens in der Unterstützung der Ukraine demonstriert. Ein Taschentuch vor Macron wurde dabei als Drogenpäckchen, ein Stäbchen vor Merz als Röhre zum Kokain-Schnupfen bezeichnet. "Wenn die europäische Einheit unbequem wird, geht die Desinformation so weit, dass ein Taschentuch als Drogen bezeichnet wird", schrieb das französische Präsidialamt auf X.
Westliche Regierungen beklagen seit langem Desinformationskampagnen, die etwa von Russland ausgehen. In Russland, das die Ukraine 2022 überfallen hat, war immer wieder behauptet worden, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drogensüchtig sei, um ihn zu diskreditieren.