Investing.com - Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC (NYSE:TSM) hat im April so viel umgesetzt wie nie zuvor. Grund dafür ist eine Welle vorgezogener Aufträge, mit denen sich Kunden gegen US-Zölle absichern wollen.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, kletterte der Umsatz im April im Jahresvergleich um 48,1 Prozent auf umgerechnet 10,76 Milliarden US-Dollar (T$349,57 Milliarden). Das ist der höchste Monatswert in der Geschichte von TSMC. Der bisherige Höchststand stammte aus dem Oktober 2024 mit T$314,24 Milliarden.
In den ersten vier Monaten des Jahres summierte sich der Umsatz auf T$1,19 Billionen - ein Plus von 43,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Hintergrund der ungewöhnlich starken Entwicklung sind vorgezogene Bestellungen von Kunden, die steigende Kosten infolge neuer Handelsbarrieren befürchten. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang April Pläne vorgestellt, taiwanesische Importe mit einem Strafzoll von 32 Prozent zu belegen. Die Einführung wurde auf Anfang Juli verschoben, Gespräche zwischen Washington und Taipeh laufen bereits.
Zusätzlich zum 32-Prozent-Zoll drohen ein genereller Importaufschlag von 10 Prozent sowie gezielte Zölle auf Halbleiter. Trump hatte entsprechende Maßnahmen mehrfach öffentlich in Aussicht gestellt.
TSMC profitiert seit Längerem von der anhaltend starken Nachfrage im Bereich Künstliche Intelligenz. Der Konzern ist ein zentraler Zulieferer von Nvidia (NASDAQ:NVDA) und gilt als Rückgrat der globalen Chipproduktion. Zwar baut das Unternehmen seine Fertigungskapazitäten in den USA aus - unter anderem mit einer neuen Fabrik in Arizona -, der Großteil der Produktion findet bislang aber weiterhin außerhalb der Vereinigten Staaten statt.
Insgesamt hat TSMC Investitionen in Höhe von 165 Milliarden US-Dollar in den USA zugesagt. Die Anlage in Arizona ist bereits in Betrieb und wird derzeit erweitert.