Investing.com - Die Aktien von Rheinmetall (ETR:RHMG) haben am Donnerstag moderat zugelegt, nachdem der Rüstungskonzern starke Zahlen für das erste Quartal vorgelegt hat. Der Umsatz schnellte um 73 Prozent nach oben, das bereinigte operative Ergebnis verdoppelte sich nahezu - angetrieben vor allem vom boomenden Verteidigungsgeschäft. Die Papiere notierten zuletzt 1,5 Prozent im Plus.
Besonders gefragt waren Fahrzeuge, Waffen und Munition. In der Sparte Vehicle Systems kletterten die Erlöse um satte 93 Prozent, das bereinigte EBIT legte um 113 Prozent zu. Noch deutlicher fiel der Gewinnanstieg im Munitionsgeschäft aus: plus 119 Prozent bei einem Umsatzplus von 66 Prozent. Auch Electronic Solutions konnte zulegen, wenn auch etwas moderater.
Rückenwind bekam der Konzern zusätzlich durch vorgezogene Umsätze in Höhe von rund 140 Millionen Euro, die quer durch die militärischen Sparten liefen. Doch selbst ohne diesen Sondereffekt hätte das Verteidigungsgeschäft immer noch ein Wachstum von rund 60 Prozent geschafft, hieß es vom Unternehmen.
Die Marge des Konzerns verbesserte sich leicht auf 8,7 Prozent. Den größten Schub lieferte dabei das Munitionsgeschäft. Bei der Elektroniksparte drückten allerdings Anlaufkosten im Zusammenhang mit dem F-35-Programm auf die Profitabilität.
Weniger erfreulich verlief das Quartal im zivilen Bereich. Die Sparte Power Systems musste ein Umsatzminus von sieben Prozent verkraften - Grund seien Verzögerungen im Automobilbereich. Die Marge brach in diesem Segment deutlich ein.
Erfreulich fiel dagegen der Blick auf den freien Cashflow aus: Mit 266 Millionen Euro lag dieser über den Erwartungen. Ein Großteil stammt aus höheren Anzahlungen - insbesondere aus dem deutschen TaWAN-Programm.
An seiner Jahresprognose hält Rheinmetall fest. Der Konzern rechnet weiterhin mit einem Umsatzplus von 25 bis 30 Prozent. Im Verteidigungsgeschäft sollen es sogar 35 bis 40 Prozent werden. Die zivilen Umsätze dürften weitgehend konstant bleiben. Die operative Marge soll wie bisher bei 15,5 Prozent liegen.
Noch nicht eingepreist sind laut Rheinmetall allerdings mögliche Auswirkungen einer globalen Aufstockung der Verteidigungshaushalte. Analysten dürften nun vor allem genau hinschauen, ob sich der Trend zu vorgezogenen Umsätzen fortsetzt - und wie schnell der Konzern seine Kapazitäten weiter hochfahren kann. Auch das schwächelnde zivile Geschäft bleibt ein Thema.
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