Investing.com - Die Sorgen rund um neue US-Importzölle und deren mögliche Folgen für die Inflation drücken auf die Stimmung an den Finanzmärkten. Auch die geldpolitischen Aussichten der US-Notenbank Federal Reserve werden dadurch unsicherer. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Investmentbank Macquarie hervor.
Demnach mehren sich die Warnzeichen aus der US-Wirtschaft. Immer mehr Unternehmen ziehen wegen der Zollrisiken ihre Prognosen zurück. „Zu den Hauptsorgen zählen aus unserer Sicht mehrere US-Firmen, die angesichts der Unsicherheiten um Importzölle ihre Ergebnisziele zurückgezogen haben“, schreiben die Analysten.
Konkret verweist Macquarie auf Ford (NYSE:F). Der Autobauer hatte seine Jahresprognose ausgesetzt und dies mit möglichen „branchenweiten Störungen in den Lieferketten“ sowie weiteren Zollrisiken begründet.
Gleichzeitig zeigt sich der US-Dollar von seiner üblichen Rolle als sicherer Hafen aktuell wenig beeindruckt. Trotz schwacher globaler Konjunkturdaten konnte die US-Währung nicht zulegen. „Das passt zu der zuletzt bröckelnden Wahrnehmung des Dollars als Fluchtwährung“, so Macquarie.
Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch rechnet die Bank nicht mit großen Veränderungen. Die Fed dürfte laut Einschätzung der Analysten stillhalten und weder eine Zinssenkung noch eine -erhöhung in Aussicht stellen. Fed-Chef Jerome Powell werde voraussichtlich betonen, dass man abwarte, wie sich die Lage weiter entwickle.
Als zentrales Problem gilt dabei die schwer einschätzbare Wirkung der Zölle auf die Inflation - sowohl kurzfristig als auch im Hinblick auf die Erwartungen am Markt. Die Fed wolle daher verhindern, dass Händler vorschnell auf baldige Zinssenkungen wetten, hieß es weiter.
Trotz robuster Wirtschaftsdaten sieht Macquarie daher keinen Anlass, mit baldigen geldpolitischen Lockerungen zu rechnen. Die Fed bleibe in einem abwartenden Modus - nicht zuletzt wegen der zunehmenden Unsicherheit auf politischer Ebene.