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Elektroauto-Absatz in Deutschland legt zu - aber nicht bei Tesla

ReutersMay 6, 2025 10:47 AM

- TeslaTSLA.O kann trotz einer insgesamt steigenden Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland seine Talfahrt nicht stoppen. Im April wurden 885 Tesla-Fahrzeuge verkauft, das sind 45,9 Prozent weniger als im Vorjahr, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes vom Dienstag hervorgeht. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus des US-Elektroautopioniers damit auf 60,4 Prozent. Der gesamte Elektroauto-Absatz legte dagegen um mehr als die Hälfte zu. Inzwischen ist fast jeder fünfte verkaufte Neuwagen in Deutschland ein Elektroauto.

Einer Umfrage der Beratungsgesellschaft McKinsey zufolge sind Autokäufer in Deutschland wieder offener für Elektroautos als noch vor einem Jahr. 30 Prozent hätten angegeben, dass das nächste Auto ein batterieelektrisches Fahrzeug sein solle, das seien sieben Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Auch Plugin-Hybride, die neben einem Verbrennungsmotor zusätzlich über einen elektrischen Antrieb verfügten, und Range Extender, also Elektroautos mit einem integrierten Benzin-Generator für die Stromerzeugung, stießen auf wachsendes Interesse, sagte McKinsey-Experte Patrick Schaufuss. Viele Verbraucher würden derzeit von den hohen Kaufpreisen noch abgeschreckt, hieß es in der Studie.

Allerdings geben Autobauer zunehmend Rabatte auf Elektroautos, während die Kaufanreize für Verbrenner reduziert werden, wie aus einer Erhebung des Center Automotive Research (CAR) hervorgeht. Auch für die kommenden Monate werden weitere Rabatte erwartet. Elektroautos seien im Schnitt noch um 4225 Euro teurer als vergleichbare Verbrenner, das sei der niedrigste Wert seit dem plötzlichen Aus für die Umweltprämie im Januar 2024. Tesla habe seine Preise anders als andere Hersteller nur vergleichsweise moderat gesenkt, damit habe sich die Preisposition des US-Herstellers verschlechtert. "Ohne Preisanpassung wird Tesla seinen Einbruch in den Neuzulassungen nicht zum Stillstand bringen können", schrieb CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer.

MODELLWECHSEL UND MUSKS ENGAGEMENT BELASTEN

Auch in anderen europäischen Ländern sackten die Verkaufszahlen ab. So wurden in Großbritannien im April nur noch 536 Tesla-Neuwagen verkauft, das sind 62 Prozent weniger als im Vorjahr und so wenige wie seit zwei Jahren nicht mehr, wie aus Daten des Analysedienstes New AutoMotive hervorgeht. In Schweden lag der Rückgang bei rund 80 Prozent, in Portugal bei einem Drittel. Nur in Norwegen schlug Tesla im vergangenen Monat zwölf Prozent mehr Autos los.

Die Marke leidet nach Einschätzung von Branchenkennern unter dem polarisierenden politischen Engagement von Firmenchef Elon Musk an der Seite von US-Präsident Donald Trump. Tesla-Autos und -Filialen wurden zum Ziel von Protesten und Vandalismus. Eine Rolle spielt aber auch wachsende Konkurrenz durch andere Hersteller wie chinesische Autobauer oder VolkswagenVOWG.DE sowie das überalterte und kleine Modellangebot. Vom Verkaufsschlager Model Y kommt jetzt die neue Generation auf den Markt. Das Fahrzeug kann in vielen europäischen Märkten bestellt werden, wird aber erst ab Juni an die Kunden übergeben. Dann dürfte klarer werden, wie stark Teslas Absatz politisch getrieben ist.

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