Investing.com – Der deutsche Leitindex DAX befindet sich weiterhin auf dem Weg zu seinem Rekordhoch, doch die Eröffnung am Montag dürfte zunächst verhalten ausfallen. Rund 30 Minuten vor Handelsbeginn deutete der DAX ein Minus von 0,1 Prozent auf 23.070 Punkte an. Auch der europäische Leitindex EuroStoxx 50 wird kaum verändert erwartet. Im Fokus der Anleger bleibt die Hoffnung auf Fortschritte bei möglichen Zollabkommen zwischen den USA und anderen Ländern.
Der Einstieg in den neuen Monat war Ende letzter Woche von einer Fortsetzung der Erholungsrally geprägt, die den DAX bis auf etwa 400 Punkte an sein bisheriges Allzeithoch von 23.476 Punkten heranführte. Seit dem Tiefstand bei 18.489 Punkten Anfang April, der durch die von den USA angeheizten Zollkonflikte verursacht wurde, hat der deutsche Leitindex bereits um rund ein Viertel zugelegt. Dennoch bleiben die Marktexperten der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) vorsichtig. Sie rechnen mit fortgesetzter Volatilität, da die Unsicherheiten über die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump vorerst bestehen bleiben.
Am Montag dürfte der Handel vorerst ruhig verlaufen. Bis auf die Quartalszahlen des Autozulieferers Stabilus (ETR:STM1)stehen in Deutschland kaum Unternehmensberichte an. Die Börsen in London bleiben am Wochenanfang geschlossen, denn die Anleger holen den 1. Mai nach, und auch in Asien ruht der Handel an den großen Märkten in Japan, China und Südkorea. Stabilus konnte jedoch mit besseren als erwarteten Quartalszahlen überraschen. Die Papiere des Unternehmens legten vorbörslich auf Tradegate moderat zu.
Auch der Flugzeugbauer Airbus (EPA:AIR) setzte seinen jüngsten Aufwärtstrend fort und gewann leicht hinzu, nachdem das Investmenthaus Jefferies die Aktie auf "Buy" hochgestuft hatte. Die Rüstungsaktien von Rheinmetall (ETR:RHMG)dürften dank hoher Handelsumsätze auf Tradegate weitere Rekordstände erreichen. Die UBS hat das Kursziel für Rheinmetall von 1.600 auf 1.840 Euro angehoben und die "Buy"-Einstufung beibehalten. Analyst Sven Weier betonte in seiner Neubewertung, dass das neue Kursziel lediglich das untere Ende der Wachstumschancen widerspiegelt. Für jeden Anstieg der Umsatzschätzungen für 2030 um 5 Milliarden Euro könnte der faire Aktienwert um weitere 200 Euro steigen.
Trotz der positiven Entwicklungen bleibt die Unsicherheit über die Auswirkungen der US-Zollpolitik bestehen. Die von Trump angekündigten Zölle auf bestimmte Autoteile sind bereits in Kraft getreten, was insbesondere die Automobilbranche und deren Zulieferer vor Herausforderungen stellt. Stabilus-Geschäftsführer Michael Büchsner betonte, dass die aktuellen Zölle das Unternehmen nur begrenzt betreffen, da man einen kundennahen Produktionsansatz verfolgt. Dennoch beobachtet das Unternehmen die globalen Auswirkungen auf Lieferketten und das Konsumentenverhalten genau.