Aden, 03. Mai (Reuters) - Der Ministerpräsident der international anerkannten Regierung im Jemen hat seinen Rücktritt eingereicht. Er sehe sich mit "vielen Schwierigkeiten" konfrontiert, erklärte Ahmed Awad bin Mubarak am Samstag zur Begründung. Er verwies unter anderem auf Widerstand bei seiner angestrebten Regierungsumbildung.
Das verarmte Land steckt seit Jahren in einer politischen Krise. Der Großteil wird von der radikal-islamischen Huthi-Miliz kontrolliert, die eng mit dem Iran verbunden ist. 2014 eroberten die Rebellen die Hauptstadt Sanaa, woraufhin die anerkannte Regierung sich in die Hafenstadt Aden im Süden zurückziehen musste. Die Huthi haben den Jemen auch in den Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hineingezogen, indem sie aus Solidarität mit der Palästinenser-Organisation immer wieder Schiffe im Roten Meer angreifen. Das wiederum hat zu einem verstärkten militärischen Eingreifen der USA im Jemen geführt.
Der im Februar 2024 ernannte Mubarak lieferte sich Regierungskreisen zufolge zuletzt einen Machtkampf mit dem Chef des Präsidialrats, Raschad Al-Alimi. Dieser habe Mubaraks Antrag auf Entlassung von zwölf Ministern abgelehnt. Neuer Ministerpräsident werde voraussichtlich Finanzminister Salem Saleh Bin Braik.