Investing.com - Starke Zahlen, aber ein schwacher Ausblick: Die Aktie von Amazon (NASDAQ:AMZN) ist am Donnerstag nachbörslich um mehr als vier Prozent gefallen. Zwar konnte der Online-Riese im ersten Quartal die Erwartungen deutlich übertreffen - Anleger reagierten dennoch enttäuscht auf den vorsichtigen Blick nach vorn.
Im abgelaufenen Quartal bis Ende März verdiente Amazon unter dem Strich 17,13 Milliarden US-Dollar. Das war deutlich mehr als ein Jahr zuvor (10,43 Milliarden US-Dollar) - und auch beim Gewinn je Aktie (1,59 US-Dollar) übertraf das Unternehmen die Analystenschätzungen von 1,47 US-Dollar. Der Umsatz lag mit 155,67 Milliarden US-Dollar leicht über dem erwarteten Niveau (155,04 Milliarden US-Dollar).
Wachstumstreiber waren erneut das Cloud-Geschäft sowie die Werbesparte. Bei Amazon Web Services (AWS) legte der Umsatz um 17 Prozent auf 29,27 Milliarden US-Dollar zu. Damit blieb das Segment zwar knapp unter den Erwartungen der Experten (29,40 Milliarden US-Dollar), überzeugte aber mit einer operativen Marge von 39,5 Prozent - so hoch wie seit mindestens 2014 nicht mehr. Der operative Gewinn in der Cloud-Sparte belief sich auf 11,55 Milliarden US-Dollar und lag damit spürbar über dem Konsens.
Allerdings war das Wachstumstempo bei AWS leicht rückläufig. Im Schlussquartal 2024 hatte das Plus noch bei rund 19 Prozent gelegen. Wettbewerber Microsoft (NASDAQ:MSFT) hatte bereits am Vortag mit starken Zahlen aus seiner Cloud-Sparte Azure vorgelegt.
Auch das Werbegeschäft zeigte sich weiter robust. Die Erlöse legten hier um 19 Prozent auf 13,92 Milliarden US-Dollar zu - und entwickelten sich damit besser als das klassische Handelsgeschäft.
Für das laufende Quartal blieb Amazon jedoch zurückhaltend. Der operative Gewinn soll zwischen 13 und 17,5 Milliarden US-Dollar liegen - weniger, als Analysten mit durchschnittlich 17,82 Milliarden erwartet hatten. Beim Umsatz rechnet der Konzern mit einem Korridor von 159 bis 164 Milliarden US-Dollar - damit bewegt sich die Prognose nur leicht über dem Marktkonsens von 161,06 Milliarden.
Zur Begründung verwies Amazon auf „Zölle und handelspolitische Entwicklungen“, die sich im weiteren Jahresverlauf negativ auswirken könnten. Im vorigen Quartal hatte der Konzern auf entsprechende Hinweise noch verzichtet.
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