Bangalore, 30. Apr (Reuters) - Der US-Medizintechnikkonzern GE HealthcareGEHC.O nimmt wegen der geplanten Zölle der Regierung in Washington trotz eines guten ersten Quartals seine Gewinnerwartungen für 2025 zurück. Die Zölle und ihre Folgen belasteten GE Healthcare mit 85 Cent je Aktie, teilte der Rivale der SiemensSIEGn.DE-Tochter HealthineersSHLG.DE am Mittwoch mit. Darin seien die gegen China gerichteten Zölle ebenso enthalten wie Zölle auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada, hieß es in der Mitteilung. Der Gewinn je Aktie werde daher in diesem Jahr nur zwischen 3,90 und 4,10 Dollar liegen, bisher hatte GE Healthcare zwischen 4,61 und 4,75 Dollar in Aussicht gestellt.
Der Vorstand erklärte in einer Telefonkonferenz, die Zölle dürften GE Healthcare im laufenden Quartal 100 Millionen Dollar kosten, im dritten und vierten Quartal sogar 200 Millionen. Im kommenden Jahr sollten sich die Belastungen abschwächen. Man habe viele Möglichkeiten, die Zölle auszugleichen, darunter die Verlagerung der Produktion von Geräten und Teilen und die Reduzierung von Importen aus China. Aber deren Umsetzung dauere länger. BTIG-Analyst Ryan Zimmerman sprach von einem "Worst-Case-Szenario", das GE angesetzt habe. "Ich glaube, sie haben einfach alle Zölle nach dem heutigen Stand berücksichtigt und kaum Deals und andere Faktoren einkalkuliert, die die Lage verbessern könnten."
Die GE-Healthcare-Aktie legte vorbörslich trotzdem um bis zu sechs Prozent zu. Der Umsatz lag im ersten Quartal mit 4,78 Milliarden Dollar ebenso über den Erwartungen der Analysten wie der bereinigte Gewinn je Aktie von 1,01 Dollar. Experten hatten im Schnitt 4,66 Milliarden Dollar Umsatz und 0,91 Dollar Gewinn je Aktie erwartet.