Washington, 28. Apr (Reuters) - Führende Autobauer in den USA wollen das im Bundesstaat Kalifornien geplante Verbrenner-Aus ab 2035 vom US-Kongress kippen lassen. Andernfalls könnten die Regelungen bereits in den kommenden Monaten die ersten Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz haben, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Brief der "Alliance for Automotive Innovation", zu der General MotorsGM.N, Toyota7203.T, VolkswagenVOWG.DE, Hyundai005380.KS und andere Hersteller gehören. Um den Anteil der Elektroautos zu erhöhen, müsse möglicherweise der Verbrenner-Verkauf gedrosselt werden. "Wenn man dieses Verbot von Benzin-Autos zulässt (etwas, das nie zuvor in den USA versucht wurde), werden die Fahrzeugpreise steigen, und die Auswahl für die Kunden geht zu dem Zeitpunkt zurück, zu dem die Einfuhrzölle von 25 Prozent auf Importautos und Autoteile greifen", hieß es weiter.
Das US-Repräsentantenhaus stimmt noch in dieser Woche darüber ab, ob eine Regelung der US-Umweltbehörde EPA verlängert wird, die unter dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden eingeführt wurde. Diese Regelung erlaubt es Kalifornien, Absatzziele für Elektroautos vorzuschreiben. Ab 2035 sollen in dem Bundesstaat an der Westküste mindestens 80 Prozent der Neuwagen über einen reinen elektrischen Antrieb verfügen, höchstens ein Fünftel darf zusätzlich einen Verbrennungsmotor haben.
Auf dem Weg dahin soll der Elektro-Anteil immer weiter steigen: Von ungefähr 35 Prozent im Modelljahr 2026 auf 68 Prozent im Modelljahr 2030. Die Regierung des Bundesstaats führt an, dass diese Vorgaben entscheidend sind, um die CO2-Ziele zu erreichen und die Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen. Die Autobauer halten diese Ziele angesichts der derzeit geringen Nachfrage nach Elektroautos nicht für erreichbar. Neben Kalifornien haben weitere elf Bundesstaaten derartige Vorgaben erlassen, darunter New York, Massachusetts und Oregon. Insgesamt geht es um 40 Prozent des US-Automarkts.