Rom, 21. Apr (Reuters) - Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche starb nach Angaben des Vatikans am Ostermontag nach langer Krankheit. Im Folgenden Reaktionen und Entwicklungen:
12.15 Uhr - Der britische König Charles erklärt, er und seine Frau Camilla seien "zutiefst traurig" über den Tod des Papstes. Er übermittle der römisch-katholischen Kirche, der Franziskus mit so viel Entschlossenheit gedient habe, sein "aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl". Charles ist das Oberhaupt der Church of England, die sich 1534 von Rom abspaltete. Charles und Camilla waren erst Anfang des Monats Franziskus im Vatikan begegnet.
12.08 Uhr - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt den verstorbenen Papst als "ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen". Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube hätten Menschen auf der ganzen Welt berührt "und Halt, Kraft und Orientierung gegeben", erklärt Steinmeier.
11.50 Uhr - Der russische Präsident Wladimir Putin drückt sein Beileid aus. Franziskus habe während seines Pontifikats den Dialog zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche gefördert, erklärt Putin seinem Präsidialamt zufolge. Er habe viele Gelegenheiten gehabt, mit diesem herausragenden Mann zu kommunizieren, so Putin. Beide hätten sie einander mit großem Respekt behandelt. "Ich werde ihn für immer in bester Erinnerung behalten."
11.23 Uhr - US-Vize-Präsident JD Vance erklärt, sein tiefes Mitgefühl gelte den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die Papst Franziskus geliebt hätten. "Ich habe mich gefreut, ihn gestern (Sonntag) zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war. Aber ich werde ihn immer für seine Predigt in den ersten Tagen von Covid in Erinnerung behalten. Sie war wirklich wunderschön."
11.11 Uhr - Das Moskauer Patriarchat erklärt, Papst Franziskus habe eine bedeutende Rolle bei der aktiven Entwicklung der Kontakte zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche gespielt. Die russisch-orthodoxe Kirche erwarte, dass sich die Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche nach Franziskus' Tod wie bisher entwickeln werde, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Der westliche und der östliche Zweig des Christentums spalteten sich im Jahr 1054 im Zuge nie beigelegter Streitigkeiten über Glaubenslehre und päpstliche Autorität.
11.03 Uhr - Mit Papst Franziskus verlieren die katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen, erklärt Bundeskanzler Olaf Scholz. "Seinen klaren Blick auf die Herausforderungen, die uns umtreiben, habe ich sehr geschätzt", erklärt der SPD-Politiker über die Kurzmitteilungsplattform X. "Mein Mitgefühl gilt den Gläubigen weltweit."
10.55 Uhr - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock würdigt Franziskus als einen Papst, der sich eingemischt und für das Soziale und Menschliche gerungen habe. Seine Kirche habe er immer wieder herausgefordert. "Seine Botschaft war für das Hier & Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt", erklärt die Grünen-Politikerin auf dem Kurznachrichtendienst X. "Seine Stimme wird fehlen."
10.50 Uhr - Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äußert sich bestürzt. Der Tod des Papstes sei Anlass zu tiefer Trauer, denn es sei "ein großer Mann und ein großer Hirte" gegangen. "Ich hatte das Privileg, seine Freundschaft, seinen Rat und seine Lehren zu genießen, die selbst in Zeiten der Prüfung und des Leidens nie aufhörten", erklärt Meloni. "Mit einem Herzen voller Trauer verabschieden wir uns vom Heiligen Vater."
10.40 Uhr - Der polnische Präsident Andrzej Duda bezeichnet Papst Franziskus als einen "großen Apostel der Barmherzigkeit". In ihm habe er die Antworten auf die Herausforderungen der modernen Welt gesehen, erklärt Duda auf der Plattform X. In seiner Seelsorge habe sich Franziskus von Demut und Einfachheit leiten lassen.
10.35 Uhr - Papst Franziskus hat sich dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zufolge während seines gesamten Pontifikats stets an die Seite der Schwächsten und Zerbrechlichsten gestellt. Dies habe Franziskus mit großer Bescheidenheit getan. "In dieser Zeit des Krieges und der Brutalität hatte er ein Gespür für den Anderen, für die Schwächsten", sagt Macron vor der Presse.
10.25 Uhr - Der israelische Präsident Isaac Herzog würdigt den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann des "tiefen Glaubens, des Friedens und des Mitgefühls". Er habe sein ganzes Leben "der Unterstützung der Armen und dem Ruf nach Frieden in einer unruhigen Welt" gewidmet, schreibt Herzog auf X über Franziskus in einer Kondolenzbotschaft an die christliche Welt und ihre Gemeinden im Heiligen Land. "Ich hoffe aufrichtig, dass seine Gebete für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Rückkehr der Geiseln (im Gazastreifen) bald erhört werden."
10.17 Uhr - Der designierte Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz zeigt sich bestürzt über den Tod des Papstes. "Der Tod von Papst Franziskus erfüllt mich mit großer Trauer. Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung. Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei. Damit berührte der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Gläubigen weltweit, die ihren Heiligen Vater verloren haben. Möge er in Frieden ruhen."
10.11 Uhr - Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof würdigt Papst Franziskus als einen Mann, der "in jeder Hinsicht ein Mann des Volkes" war. Die weltweite katholische Gemeinschaft verabschiede sich von einem Anführer, der die brennenden Probleme der Zeit erkannt und auf sie aufmerksam gemacht habe.