Investing.com - Trotz der jüngsten Verluste an den US-Aktienmärkten rechnet das Analysehaus Capital Economics nicht mit spürbaren Folgen für die Konjunktur. Der Rückgang des S&P 500 seit Februar um rund 14 Prozent sei noch weit entfernt von jenen Kurskorrekturen, die in der Vergangenheit mit wirtschaftlichen Einbrüchen einhergingen, heißt es in einer aktuellen Einschätzung.
Die Ökonomen stufen den Rücksetzer daher als eher unkritisch ein. Selbst wenn die Abwärtsbewegung weiter an Dynamik gewinne, dürfte dies eher ein Spiegelbild einer sich abschwächenden Konjunktur sein – nicht aber deren Auslöser. Eine ausgeprägte Wachstumsdelle beim Bruttoinlandsprodukt sei aus heutiger Sicht nicht zu erwarten.
Gleichwohl bleiben Risiken bestehen. Insbesondere die Unsicherheit rund um die US-Handelspolitik bleibe ein Störfaktor. „Es ist zu früh, um zu sagen, dass die Aktienmärkte über den Berg sind“, heißt es in dem Bericht weiter. Die jüngsten Schwankungen hätten dazu geführt, dass Capital Economics verstärkt mögliche makroökonomische Auswirkungen einer ausgeprägteren Korrektur in den Blick nehme.
Grundsätzlich wirken sich Kursverluste an den Märkten vor allem über zwei Kanäle auf die Gesamtwirtschaft aus: Konsum und Investitionen. Bei privaten Haushalten kann laut den Analysten der sogenannte Vermögenseffekt zum Tragen kommen – das heißt, sinkende Aktienbewertungen dämpfen tendenziell die Konsumbereitschaft. Auf Unternehmensseite wiederum könnten niedrigere Bewertungen die Bilanzkennzahlen belasten und damit Investitionsentscheidungen beeinflussen.
Ein klarer Belastungsfaktor sei die Entwicklung damit bislang nicht. Vielmehr dürfte eine weitergehende Marktschwäche eher Symptom als Ursache konjunktureller Risiken sein, so das Fazit der Analysten.
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