Investing.com - Die Aktien von ASML (AS:ASML) gerieten am Mittwoch vorbörslich deutlich unter Druck, obwohl der niederländische Chipausrüster im ersten Quartal mit einer starken Marge überraschte. Auf der Handelsplattform Lang & Schwarz verlor die Aktie zeitweise mehr als fünf Prozent. Belastet wurde die Stimmung durch einen enttäuschenden Auftragseingang und einen vorsichtigen Ausblick auf das laufende Quartal.
Im Auftaktquartal 2025 erzielte ASML einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro und übertraf damit die eigene Prognose. Die Bruttomarge lag bei 54 Prozent - ein höherer Wert, als vom Unternehmen ursprünglich erwartet. Als Gründe nannte der Konzern eine günstige Produktmischung im Geschäft mit EUV-Anlagen und die erfolgreiche Erfüllung vertraglich vereinbarter Leistungsziele.
Der Nettogewinn lag bei 2,4 Milliarden Euro. Deutlich verhaltener zeigte sich jedoch der Auftragseingang: Er summierte sich auf 3,9 Milliarden Euro und blieb damit unter den Markterwartungen. Davon entfielen 1,2 Milliarden Euro auf das zukunftsträchtige Geschäft mit EUV-Lithografie, das für die Produktion modernster Halbleitertechnologien eine Schlüsselrolle spielt. Im Quartal lieferte ASML zudem das fünfte High-NA-EUV-System aus, das nun bei insgesamt drei Kunden im Einsatz ist.
Für das zweite Quartal stellt das Unternehmen Erlöse zwischen 7,2 und 7,7 Milliarden Euro in Aussicht. Die Marge soll bei 50 bis 53 Prozent liegen. Die operativen Ausgaben beziffert ASML auf rund 1,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung sowie etwa 300 Millionen Euro für Verwaltung.
Am Gesamtjahresziel hält der Konzern fest: Der Umsatz soll weiterhin zwischen 30 und 35 Milliarden Euro liegen, bei einer Bruttomarge von 51 bis 53 Prozent. Die Kundenkommunikation stütze die Erwartung, dass 2025 und 2026 Wachstumsjahre würden, so ASML. Gleichzeitig verwies das Unternehmen auf neue Unsicherheiten infolge jüngster Zoll-Ankündigungen.
„Unsere Gespräche mit Kunden bestätigen die Aussicht auf Wachstum in den kommenden Jahren“, sagte CEO Christophe Fouquet. „Gleichzeitig haben die jüngsten Zollmaßnahmen das makroökonomische Umfeld spürbar volatiler gemacht.“ Fouquet betonte zudem, dass die Nachfrage aus dem Bereich Künstliche Intelligenz weiterhin als Wachstumstreiber fungiere - allerdings mit unterschiedlichen Effekten auf einzelne Kunden. Das könne sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf ASMLs Ausblick haben.
Auch in Sachen Kapitalrückflüsse zeigte sich der Konzern aktiv: Für das Geschäftsjahr 2024 will ASML eine Dividende von insgesamt 6,40 Euro je Aktie ausschütten - 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon wurden bereits 4,56 Euro als Zwischendividenden ausgezahlt. Die finale Tranche von 1,84 Euro soll auf der kommenden Hauptversammlung beschlossen werden.
Darüber hinaus kaufte ASML im ersten Quartal eigene Aktien im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro zurück - im Rahmen des laufenden Rückkaufprogramms, das 2025 ausläuft.
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