Investing.com - Der plötzliche Kurswechsel von Donald Trump bei seinen geplanten Sonderzöllen könnte laut Ex-US-Finanzministerin Janet Yellen mehr mit den Turbulenzen am Anleihemarkt zu tun haben als mit außenpolitischem Kalkül. In einem Interview mit CNN erklärte die frühere Fed-Chefin, dass der jüngste Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen offenbar hoch gehebelte Hedgefonds unter Druck gesetzt habe - und das wiederum dürfte Trump zum Einlenken bewogen haben.
„Das hat dazu geführt, dass stark gehebelte Hedgefonds angefangen haben, ihre Bestände an US-Staatsanleihen zu verkaufen“, so Yellen. „Wenn solche Verkäufe überhandnehmen, kann das schnell zu einem Risiko für die Finanzstabilität werden.“ Ihrem Verständnis nach sei das ein Faktor gewesen, der Trump veranlasst habe, seine Zollpläne vorerst zu bremsen.
Yellen nutzte das Interview auch für deutliche Kritik an Trumps Wirtschaftspolitik. Sie nannte diese „die schlimmste selbst zugefügte Wunde einer gut funktionierenden Volkswirtschaft in der Geschichte“.
Bereits vor einem Jahr hatte sie bei einem Auftritt in Peking vor einer vollständigen wirtschaftlichen Entkopplung zwischen den USA und China gewarnt. Das wäre, so Yellen damals, „desaströs für beide Seiten“. Nun könnte genau dieses Szenario Realität werden.
Trump verkündete gestern auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social eine Erhöhung der Zölle für Einfuhren aus China auf 145 Prozent. Peking erhöhte seinerseits die Zölle auf US-Produkte von 34 auf 84 Prozent.
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