
Washington, 16. Dez (Reuters) - Der US-Arbeitsmarkt hat im November überraschend deutlich an Schwung gewonnen. Es kamen 64.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, wie am Mittwoch aus einem Bericht der Regierung hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur einen Zuwachs von 50.000 Stellen erwartet. Im Oktober waren 105.000 Stellen weggefallen, da zuletzt mehr als 150.000 Bundesangestellte ihren Job verloren. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote stieg im November unerwartet auf 4,6 von 4,4 Prozent im September. Wegen des langen Stillstands der Bundesbehörden infolge des Haushaltsstreits wurden die Oktober-Daten erst jetzt mitveröffentlicht.
Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins vorige Woche zum dritten Mal in Folge gesenkt, und zwar um einen Viertelpunkt auf die Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Die Notenbanker der Federal Reserve begründeten dies mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. Die Notenbank signalisierte zudem eine Pause ihres Lockerungskurses, da klarere Signale vom Arbeitsmarkt abgewartet werden müssten und die Inflation "etwas erhöht" bleibe. "Wir sind gut positioniert, um abzuwarten, wie sich die Wirtschaft entwickelt", hatte Fed-Chef Jerome Powell erklärt.