
GBP/USD verliert nach drei Tagen mit Gewinnen an Boden und handelt während der asiatischen Handelsstunden am Dienstag bei etwa 1,3100. Das Pfund Sterling (GBP) geriet unter Druck, da die Renditen der 10-jährigen britischen Staatsanleihen auf 4,54% sanken, während die Investoren auf das Budget am 26. November warten. Finanzministerin Rachel Reeves wird voraussichtlich Dutzende von Milliarden Pfund finden müssen, um die fiskalischen Regeln einzuhalten, während das OBR die Wachstums- und Produktivitätsprognosen herabstufen wird.
Die GBP-Stimmung wird zusätzlich durch die schwächere Inflation belastet, die im Oktober auf 3,6% gesunken ist und die Erwartungen an eine Zinssenkung der Bank of England (BoE) verstärkt hat. Die Märkte rechnen nun mit einer 80%igen Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember, was die Renditen der Staatsanleihen vor dem Budget nach unten drückt.
Das Währungspaar GBP/USD bleibt ebenfalls gedämpft, da der US-Dollar (USD) tägliche Verluste wieder wettmacht, trotz wachsender Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) im Dezember, die durch die jüngsten dovishen Äußerungen von Fed-Politikern verstärkt werden.
Das CME FedWatch Tool deutet darauf hin, dass die Märkte nun eine 81%ige Wahrscheinlichkeit einpreisen, dass die Fed ihren Leitzins um 25 Basispunkte (bps) bei ihrer Sitzung im Dezember senken wird, gegenüber 71% Wahrscheinlichkeit, die die Märkte noch vor einem Tag eingepreist hatten.
Fed-Gouverneur Christopher Waller sagte am Montag gegenüber Fox Business, dass seine Hauptsorge der schwächelnde Arbeitsmarkt sei und erklärte, dass die Inflation "kein großes Problem" sei, angesichts der jüngsten Schwäche auf dem Arbeitsmarkt. Waller deutete auch an, dass die Zahl der Beschäftigten im September wahrscheinlich nach unten revidiert wird und warnte, dass konzentriertes Einstellen "kein gutes Zeichen" sei, was seine Unterstützung für eine Zinssenkung in naher Zukunft signalisiert.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.