
Der EUR/USD verzeichnet während der nordamerikanischen Sitzung einen Rückgang von 0,30%, da der Greenback eine gesunde Erholung genießt, während Spekulationen bestehen, dass die Federal Reserve die Zinsen unverändert lassen könnte. Das Paar handelt bei 1,1589, nachdem es ein Tageshoch von 1,1624 erreicht hat.
Die Risikoaversion hält den US-Dollar in der Höhe, da die Wiedereröffnung der US-Regierung eine Flut von Daten freisetzt, angeführt von der Veröffentlichung des Nonfarm Payrolls-Berichts am Donnerstag. Das US Bureau of Labor Statistics (BLS) wird diese Zahlen sowie die Real Earnings am Freitag veröffentlichen. In der Zwischenzeit kauften Investoren den Greenback aus Angst vor einer möglichen KI-Blase, da NVIDIA am Mittwoch Ergebnisse bekannt geben wird, die die Marktstimmung vor den entscheidenden US-Daten beeinflussen könnten.
Der US-Kalender ist am Montag leicht, abgesehen von den Vertretern der Federal Reserve. Vize-Vorsitzender Philip Jeffers war leicht dovish, während Fed-Gouverneur Christopher Waller die Fortsetzung des Lockerungszyklus bei der Sitzung im Dezember unterstützt.
Früher veröffentlichte die New Yorker Fed den Empire State Manufacturing Index für November, der sich mit den aktuellen Geschäftszahlen besser als erwartet entwickelte.
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos äußerte sich zuversichtlich, dass die Inflation in der Eurozone auf dem Weg ist, das Preisstabilitätsziel der EZB zu erreichen. Dennoch warnte er, dass steigende Zölle und hohe Staatsverschuldung Risiken darstellen und möglicherweise einen abrupten Stimmungswechsel am Markt beeinflussen könnten.
EUR/USD handelt weiterhin mit einem bärischen Ton, da die Verkäufer die Kontrolle gewinnen und den Wechselkurs in Richtung des 50-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,1581 drücken. Der Relative Strength Index (RSI) hat eine Wende gemacht und zeigt nach unten, was auf einen Anstieg des bärischen Drucks hindeutet. Ein klarer Durchbruch unter 1,1550 würde die Tür zum Niveau von 1,1500 öffnen.
Auf der Oberseite muss EUR/USD 1,1600 zurückerobern, wenn die Käufer die Oberhand zurückgewinnen möchten. Sobald dies geschehen ist, ist der nächste Halt der 50-Tage-SMA bei 1,1656, gefolgt vom 100-Tage-SMA bei 1,1659. Bei weiterem Aufwärtstrend liegt der nächste Widerstand bei 1,1700.

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.