
Das Pfund Sterling (GBP) schneidet am Freitag weiterhin schlechter ab als seine Mitbewerber. Die britische Währung handelt schwächer gegenüber ihren Mitbewerbern, da die fiskalischen Risiken im Vereinigten Königreich (UK) zugenommen haben, nachdem Berichte der Financial Times (FT) signalisierten, dass Premierminister Keir Starmer und Finanzministerin Rachel Reeves möglicherweise ihre Pläne zur Erhöhung der Grund- und Höchststeuersätze im bevorstehenden Herbsthaushalt am 26. November aufgeben könnten.
Die FT berichtete bereits am Tag, dass die britische Regierung möglicherweise die Steuerlast für Einzelpersonen nicht erhöhen und nach anderen nicht direkten Einnahmen suchen könnte, um die fiskalische Lücke von 30 Milliarden Pfund zu schließen.
Vor einigen Wochen erklärte Finanzministerin Reeves, dass die Regierung möglicherweise ihr Wahlversprechen aufgeben müsse, die Steuern für Haushalte nicht zu erhöhen, um das Übergangsgesetz zu finanzieren.
Das Fehlen neuer Steuererhöhungen würde fiskalische Schuldenrisiken hervorrufen, ein Szenario, das die Zinsverpflichtungen für öffentliche Kredite der Regierung erhöhen würde. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts notieren die Renditen britischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren um 0,8 % höher bei etwa 4,40 %.

Das Pfund Sterling fällt am Freitag auf etwa 1,3130 gegenüber dem US-Dollar. Der allgemeine Trend des Paares bleibt bärisch, da es unter dem 200-Tage-Exponential Moving Average (EMA) handelt, der bei etwa 1,3276 liegt.
Der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) hat Schwierigkeiten, über 40,00 zurückzukehren. Ein neues bärisches Momentum würde entstehen, wenn der RSI seine Abwärtsbewegung fortsetzt.
Nach unten wird das April-Tief bei etwa 1,2700 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 28. Oktober bei etwa 1,3370 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.