EUR/USD bleibt im zweiten aufeinanderfolgenden Handelstag gedämpft und handelt während der asiatischen Stunden am Dienstag um 1,1660. Das Paar hat Schwierigkeiten, da der US-Dollar Unterstützung von positiven Signalen in Richtung einer möglichen Lösung des Ukraine-Russland-Kriegs erhält, nach dem Trump-Selenskyj-Gipfel am Dienstag.
Am Gipfel nahmen auch wichtige europäische Führer teil, darunter der französische Präsident Emmanuel Macron, der deutsche Kanzler Friedrich Merz, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Keir Starmer.
US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass er die Vorbereitungen für ein trilaterales Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeleitet hat. Trump fügte hinzu, dass Putin zugestimmt habe, dass Russland Sicherheitsgarantien in Betracht ziehen würde und dass Diskussionen über mögliche territoriale Austausch erforderlich seien.
Der Rückgang des EUR/USD-Paares könnte begrenzt sein, da der US-Dollar möglicherweise Herausforderungen gegenübersteht, da die stärker als erwartete US-Produzenteninflation und Einzelhandelsumsatzdaten den dovishen Ton in Bezug auf die Politik der US-Notenbank (Fed) aufrechterhalten. Das FedWatch-Tool der CME deutet darauf hin, dass die Märkte eine Wahrscheinlichkeit von 84% für eine Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte im September einpreisen. Händler werden wahrscheinlich das Jackson Hole Economic Policy Symposium später in der Woche beobachten. Die Rede von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell wird ebenfalls genau beobachtet, um Hinweise auf die Politik der Fed im September zu erhalten.
Der Euro (EUR) könnte an Boden gewinnen, wenn es eine schnelle Lösung zur Beendigung des Ukraine-Russland-Kriegs gibt, da die Europäische Union (EU) ein wichtiger Importeur von Energieprodukten ist. Der Wirtschaftskalender der EU wird die Veröffentlichung der Inflationsdaten der EU für Juli, der HCOB Flash-PMIs für August und der Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Zahlen Deutschlands später in der Woche umfassen.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.