Die indische Rupie (INR) eröffnet am Montag positiv gegenüber dem US-Dollar (USD) nach einem verlängerten Wochenende aufgrund eines Feiertags am Freitag anlässlich des Unabhängigkeitstags. Das USD/INR-Paar hat sich gestärkt, nachdem Premierminister Narendra Modi am Vorabend des Unabhängigkeitstags die indische Flagge gehisst hat und ankündigte, dass die Regierung "Reformen der nächsten Generation der Waren- und Dienstleistungssteuer (GST)" einführen wird, um den inländischen Konsum zu fördern.
Während er Indiens jahrzehntelange Reise zur Selbstversorgung und Transformation lobte und die Erfolge der GST hervorhob, versprach Premierminister Modi, eine Welle von Reformen im Steuersystem einzuführen, um die Belastung der Haushalte der Mittelschicht zu verringern und die Nachfrage zu steigern, die bis Diwali in diesem Jahr kommen wird.
Unmittelbar nach der Ankündigung von Premierminister Modi zu den Steuerreformen veröffentlichte das Finanzministerium einen Plan, der darauf abzielt, die GST-Struktur zu vereinfachen, indem vier Steuersätze auf zwei reduziert werden. Laut dem Plan werden die beiden Steuersätze von 12% und 28% abgeschafft, und die Artikel in diesen Kategorien werden in die verbleibenden Sätze von 5% und 18% verschoben.
Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem die Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten (US) und Indien zugenommen haben, da die USA die Zölle auf Importe aus Neu-Delhi für den Kauf von Öl aus Russland erhöht haben. Darüber hinaus hat Washington die Handelsgespräche mit Neu-Delhi, die für den 25.-29. August in Indien geplant waren, verschoben.
Eine geringere Steuerlast für indische Haushalte könnte sich als entscheidender Schritt zur Förderung des Konsums erweisen – ein Schritt, der inflationsfördernde Druck auslösen könnte, der in den letzten Monaten erheblich gemildert wurde. Im Juli lag der Einzelhandelsverbraucherpreisindex (CPI) Indiens bei 1,55% im Jahresvergleich, dem niedrigsten Stand seit Juni 2017.
In der Zwischenzeit haben die indischen Aktienmärkte auf die Ankündigung der Steuerreformen mit einem Gap-Up reagiert. Der Nifty50 liegt um 1,5% nahe der psychologischen Marke von 25.000, dem höchsten Stand, der in diesem Monat erreicht wurde.
USD/INR eröffnet am Montag niedriger bei etwa 87,60 nach einem verlängerten Wochenende, dem niedrigsten Stand seit über einer Woche. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt jedoch bullish, da der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) bei etwa 87,35 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) fällt leicht unter 60,00. Ein frisches bullishes Momentum könnte entstehen, wenn der RSI über dieses Niveau zurückkehrt.
Nach unten wird der 20-Tage EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 5. August bei etwa 88,25 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.