Die Indische Rupie (INR) erweitert ihre Aufwärtsbewegung leicht auf etwa 87,55 zum Handelsstart am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar (USD). Der USD/INR fällt weiter, da der US-Dollar durch die zunehmenden Erwartungen, dass die Federal Reserve (Fed) ihren geldpolitischen Expansionszyklus in der September-Sitzung wieder aufnehmen wird, stark unter Druck geraten ist, den sie nach Zinssenkungen im Dezember 2024 pausierte.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts handelt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, vorsichtig nahe einem über zwei Wochen tiefen Niveau von etwa 97,60.
Laut dem CME FedWatch-Tool haben Händler nahezu vollständig eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) im September eingepreist, die die Kreditkosten auf 4,00-4,25% senken wird. Die dovishen Erwartungen an die Fed stiegen, nachdem der Verbraucherpreisindex (CPI) der Vereinigten Staaten (US) für Juli zeigte, dass die Gesamtinflation wie erwartet moderat um 0,2% im Monat gestiegen ist, was schwächer als die 0,3% im Juni war. Der CPI-Bericht minderte die Ängste der Investoren vor einem kontinuierlichen Einfluss der Zölle auf die Preise.
In der Zwischenzeit sind die Marktanalysten geteilter Meinung über eine Zinssenkung der Fed im September. Die Investmentbank Goldman Sachs erklärte in einer Forschungsnotiz, dass sie erwartet, dass die Fed in diesem Jahr drei Zinssenkungen um 25 Basispunkte umsetzt und zwei weitere im Jahr 2026. Im Gegensatz dazu sagten Analysten der Commonwealth Bank of Australia: "Es wird einen weiteren CPI- und Beschäftigungsbericht vor der September-Sitzung geben, der die Argumentation für eine Zinssenkung stärken oder schwächen kann."
Am Mittwoch sagte US-Finanzminister Scott Bessent in einem Interview bei Bloomberg TV, dass die Fed möglicherweise eine größere als gewöhnliche Zinssenkung um 50 Basispunkte im nächsten Monat umsetzen könnte, und verwies auf schwache Beschäftigungsdaten in den letzten drei Monaten. Er fügte hinzu, dass es notwendig sei, die Zinssätze um 150-175 Basispunkte zu senken. "Die Zinsen sind zu restriktiv. Wir sollten wahrscheinlich 150 bis 175 Basispunkte niedriger sein", sagte Bessent.
USD/INR handelt nahe seinem wöchentlichen Tief von etwa 87,55 zum Handelsstart am Donnerstag. Dennoch bleibt der kurzfristige Trend des Paares bullish, da der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) um 87,30 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) fällt auf etwa 60,00. Ein frisches bullishes Momentum könnte entstehen, wenn der RSI über diesem Niveau bleibt.
Nach unten hin wird der 20-Tage EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 5. August bei etwa 88,25 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.