Das Pfund Sterling (GBP) handelt am Dienstag weitgehend unverändert gegenüber seinen wichtigsten Peers, da die Anleger ihren Fokus auf die geldpolitische Ankündigung der Bank of England (BoE) am Donnerstag verlagern.
Die Anleger erwarten, dass die BoE die Zinssätze um 25 Basispunkte (bps) auf 4 % senkt. Dies wäre die fünfte Zinssenkung der Zentralbank des Vereinigten Königreichs (UK) im aktuellen geldpolitischen Expansionszyklus, der im August 2024 begann.
Die Marktteilnehmer werden der geldpolitischen Erklärung und der Pressekonferenz von BoE-Gouverneur Andrew Bailey besondere Aufmerksamkeit schenken, um Hinweise auf die wahrscheinlichen geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbank im verbleibenden Jahr zu erhalten. In der geldpolitischen Ankündigung im Juni hatte die BoE eine „schrittweise und vorsichtige“ geldpolitische Expansion signalisiert.
Eine Verlangsamung der Arbeitsnachfrage und ein Anstieg des Inflationsdrucks haben zu wachsenden Ängsten vor Stagflation in der britischen Wirtschaft geführt.
In letzter Zeit haben Arbeitsmarktdaten signalisiert, dass Unternehmen zögern, ihre Belegschaften aufgrund eines Anstiegs der Arbeitgeberbeiträge zu Sozialversicherungssystemen zu erhöhen. In der Zwischenzeit zeigte der Verbraucherpreisindex (CPI) für Juni, dass sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation schneller als erwartet gestiegen sind.
Das Pfund Sterling handelt am Dienstag ruhig unter 1,3300 gegenüber dem US-Dollar. Der Ausblick für das Paar bleibt bärisch, da der Ausbruch des Kopf-und-Schultern (H&S) Chartmusters anhält und der 20-Tage Exponential Moving Average (EMA) nach unten auf etwa 1,3395 geneigt ist. Die Nackenlinie des H&S-Musters liegt bei etwa 1,3360.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) schwankt unter 40,00, was darauf hinweist, dass das bärische Momentum intakt ist.
Nach unten wird das Tief vom 12. Mai bei 1,3140 als wichtige Unterstützungszone fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 30. Juli nahe 1,3385 als wichtige Barriere fungieren.
Das Pfund Sterling (GBP) ist die älteste Währung der Welt (886 n. Chr.) und die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs. Es ist die am vierthäufigsten gehandelte Währungseinheit auf dem Devisenmarkt (FX) der Welt und macht 12 % aller Transaktionen aus, was durchschnittlich 630 Milliarden US-Dollar pro Tag entspricht. Die wichtigsten Währungspaare sind GBP/USD, auch bekannt als "Cable", das 11 % des FX-Handels ausmacht, GBP/JPY oder "Dragon", wie es von Händlern genannt wird (3 %) und EUR/GBP (2 %). Das Pfund Sterling wird von der Bank of England (BoE) ausgegeben.
Der wichtigste Faktor, der den Wert des Britischen Pfunds beeinflusst, ist die Geldpolitik, die von der Bank of England festgelegt wird. Die BoE richtet ihre Entscheidungen danach aus, ob sie ihr Hauptziel der „Preisstabilität“ – eine Inflationsrate von etwa 2 % – erreicht hat. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anpassung der Zinssätze. Wenn die Inflation zu hoch ist, wird die BoE versuchen, sie durch Zinserhöhungen zu dämpfen, was in der Regel positiv für das Pfund ist, da höhere Zinsen das Vereinigte Königreich für internationale Investoren attraktiver machen. Fällt die Inflation zu niedrig aus, deutet dies auf ein langsameres Wirtschaftswachstum hin, und die BoE könnte die Zinsen senken, um das Kreditangebot zu erhöhen und Investitionen anzuregen.
Wirtschaftsdaten sind zentrale Indikatoren für die Stärke der britischen Wirtschaft und beeinflussen maßgeblich den Wert des Pfund Sterling. Daten wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI) und Arbeitslosenzahlen geben Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Eine robuste Wirtschaft zieht ausländische Investitionen an und könnte die Bank of England (BoE) dazu bewegen, die Zinsen zu erhöhen, was das Pfund unterstützt. Schwächere Daten hingegen führen zu einem Abwärtstrend des Pfunds.
Für das britische Pfund ist die Handelsbilanz ein wichtiger Indikator. Sie misst den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe über einen bestimmten Zeitraum. Exportiert ein Land stark nachgefragte Güter, führt die höhere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Stärkung der Währung. Eine positive Handelsbilanz stärkt das Pfund, während ein Defizit die Währung schwächt.