Die indische Rupie (INR) erreicht am Dienstag zu Handelsbeginn ein frisches Viermonatshoch gegenüber dem US-Dollar (USD) bei 87,08. Das USD/INR-Paar rutscht in die Nähe von 87,08, da die indische Rupie weiterhin Gegenwind durch den Abfluss ausländischer Mittel durch institutionelle Investoren und eine anständige Erholung des Ölpreises erfährt.
Theoretisch verringert der Abfluss einer erheblichen Menge ausländischer Mittel durch Portfolio-Investoren die Attraktivität von Währungen aus Schwellenländern wie der indischen Rupie.
Am Montag verkauften ausländische institutionelle Investoren (FIIs) Aktien im Wert von 6.082,47 Crores in den indischen Märkten. Sie waren in den letzten sechs Handelssitzungen Nettoverkäufer im Cash-Aktienmarkt. Bisher haben FIIs Aktien im Wert von 36.591,13 Crores im Cash-Markt verkauft.
Die Auswirkungen des unaufhörlichen Verkaufs durch FIIs haben auch stark auf die indischen Indizes gedrückt. Der Nifty50 ist um mehr als 4 % von seinen jüngsten Spot-Niveaus von 25.669,35 gefallen. In der Zwischenzeit haben Anzeichen für ein gedämpftes Wachstum der vierteljährlichen Gewinne von India Inc. ebenfalls auf die indischen Börsen gedrückt.
In der Zwischenzeit hat eine Erholungsbewegung des Ölpreises aufgrund der Bestätigung eines Zollabkommens zwischen den Vereinigten Staaten (US) und der Europäischen Union (EU) ebenfalls auf die indische Rupie gedrückt. Die Attraktivität von Währungen aus Ländern, die stark auf Ölimporte angewiesen sind, um ihren Energiebedarf zu decken, verringert sich, wenn der Ölpreis steigt.
Das USD/INR-Paar springt am Dienstag zu Handelsbeginn auf fast 87,08, dem höchsten Stand seit über vier Monaten. Das Paar handelt fest, da der 20-Tage-Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA) auf etwa 86,35 ansteigt, was auf einen starken Aufwärtstrend hinweist.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) oszilliert im Bereich von 60,00 bis 80,00 und deutet auf ein starkes bullishes Momentum hin.
Nach unten wird der 20-Tage-EMA als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 11. März bei 87,56 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.