Die Indische Rupie (INR) steigt zu Beginn am Montag gegenüber dem US-Dollar (USD). Das Währungspaar USD/INR fällt auf etwa 86,60, während der US-Dollar seitwärts handelt, obwohl die Vereinigten Staaten (US) und die Europäische Union (EU) am Wochenende einen Handelsrahmen vor der Zolldeadline am 1. August erreicht haben, um einen schädlichen Handelskrieg zu vermeiden.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts liegt der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, bei etwa 97,60.
Gemäß dem US-EU-Handelsabkommen wird Washington 15 % Zölle auf alle Importe aus Brüssel erheben, was niedriger ist als die 30 %, die Präsident Donald Trump Mitte dieses Monats angedroht hatte. Dennoch liegt der Zollsatz über dem Null-für-Null-Zoll, der zuvor von EU-Beamten vorgeschlagen wurde. Die Handelsbedingungen zwischen den beiden sind größtenteils ähnlich zu dem, was Washington letzte Woche mit Japan vereinbart hat.
Die Bestätigung des US-EU-Handelsabkommens hat die Unsicherheit rund um die Zolldeadline am 1. August verringert, da Washington Vereinbarungen mit seinen wichtigsten Handelspartnern geschlossen hat, mit Ausnahme seiner nordamerikanischen Partner. In der Zwischenzeit warten die Anleger auf hochkarätige Handelsgespräche zwischen den USA und China in Stockholm, die am Montag beginnen werden.
Laut dem South China Morning Post (SCMP) wird erwartet, dass Washington und Peking ihren Zollstillstand um 90 Tage verlängern, der am 12. August ausläuft.
USD/INR korrigiert zu Beginn am Montag auf etwa 86,60, nachdem es letzte Woche ein frisches Monatshoch bei etwa 86,80 erreicht hat. Der kurzfristige Trend des Paares bleibt bullish, da der 20-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) bei etwa 86,25 ansteigt.
Der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) hat die 60,00-Marke überschritten. Ein frisches bullishes Momentum würde entstehen, wenn der RSI über diesem Niveau bleibt.
Nach unten wird der 20-Tage EMA bei etwa 86,40 als wichtige Unterstützung für das Hauptpaar fungieren. Auf der Oberseite wird das Hoch vom 23. Juni bei etwa 87,00 eine kritische Hürde für das Paar darstellen.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.