EUR/JPY hält sich nahe der Mitte der 172,00er, bleibt nahe dem Jahreshoch bei einem schwächeren JPY

• EUR/JPY zieht einige Dip-Käufer an und kehrt den nächtlichen Rückgang von einem Einjahreshoch um.
• Reduzierte Zinserhöhungswetten der BoJ und politische Unsicherheit im Inland untergraben weiterhin den JPY.
• Wachsender USD-Bedarf belastet den Euro, tut jedoch wenig, um die Aufwärtsbewegung des Paares zu behindern.

Das EUR/JPY-Paar gewinnt nach der Wende des Vortages aus dem Bereich von 173,25 oder einem frischen Einjahreshoch wieder an positiver Dynamik und hält seine intraday Gewinne in der ersten Hälfte der europäischen Sitzung am Donnerstag. Die Spotpreise handeln derzeit um die Mitte der 172,00er-Marke, was einem Anstieg von 0,20% für den Tag entspricht, und bleiben gut unterstützt durch die vorherrschende Verkaufsneigung gegenüber dem japanischen Yen (JPY).

Die heute früh veröffentlichten Daten zeigten, dass Japan im Juni einen geringeren als erwarteten Handelsüberschuss verzeichnete, da die Exporte im zweiten Monat in Folge aufgrund anhaltender Gegenwinde durch US-Handelszölle zurückgingen. Dies kommt zusätzlich zu einem langsamen Wirtschaftswachstum, sinkenden Reallöhnen und Anzeichen einer abkühlenden Inflation in Japan, was den Normalisierungsweg der Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ) komplizieren könnte. Abgesehen davon war die politische Unsicherheit im Inland ein Schlüsselfaktor für die relative Unterperformance des JPY und unterstützt das EUR/JPY-Paar.

In der Zwischenzeit deuten aktuelle Umfragen darauf hin, dass die regierende Koalition Japans – die Liberaldemokratische Partei (LDP) und Komeito – ihre Mehrheit bei der Wahl zur Oberhaus am 20. Juli verlieren könnte. Das Ergebnis könnte sowohl die fiskalischen als auch die politischen Risiken in Japan weiter erhöhen und auch die Handelsverhandlungen angesichts der drohenden US-Handelszölle komplizieren. Tatsächlich hat US-Präsident Donald Trump letzte Woche Mitteilungen an wichtige Handelspartner, einschließlich Japan, herausgegeben, das mit einem drakonischen Zoll von 25% auf Exporte in die USA konfrontiert ist, während die US-Japan-Handelsgespräche ins Stocken geraten sind.

Abgesehen davon wird eine reduzierte Nachfrage nach sicheren Anlagen als ein weiterer Faktor angesehen, der den sicheren Status des JPY untergräbt und als Rückenwind für das EUR/JPY-Paar wirkt. Die intraday Aufwärtsbewegung scheint von dem neu auftretenden Verkauf rund um die gemeinsame Währung, der durch einen insgesamt stärkeren US-Dollar (USD) unter Druck gesetzt wird, eher unbeeinflusst zu sein. Dennoch deutet der oben genannte fundamentale Hintergrund darauf hin, dass der Weg des geringsten Widerstands für die Spotpreise nach oben führt, da der Marktfokus nun auf den nationalen VPI-Bericht Japans am Freitag gerichtet ist.