Washington, 11. Jun (Reuters) - Die US-Inflation ist im Mai schwächer als erwartet gestiegen. Die Verbraucherpreise legten um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Im April war die Teuerungsrate noch auf 2,3 Prozent gefallen. Von Reuters befragte Volkswirte hatten für Mai mit einem Anstieg auf 2,5 Prozent gerechnet. Von April auf Mai zogen die Preise mit 0,1 Prozent ebenfalls etwas schwächer als erwartet an.
US-Präsident Donald Trump hatte im April hohe Sonderzölle für Importe aus Dutzenden Ländern verkündet, die er später teilweise wieder aussetzte. Ein Basiszollsatz von zehn Prozent blieb allerdings bestehen. Das wird Ökonomen zufolge früher oder später die Inflation in der weltgrößten Volkswirtschaft befeuern.
Trotz der Rufe aus dem Weißen Haus nach einer Zinssenkung hielt die unabhängige US-Zentralbank zuletzt die Füße erneut still und beließ den Leitzins im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Notenbank will ihrem Chef Jerome Powell zufolge mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die Politikwende unter Trump auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken wird. Der nächste Zinsentscheid steht am 18. Juni an. Viele Experten rechnen aber erst für September mit einer Zinssenkung.