Die indische Rupie setzt ihre Gewinnsträhne gegenüber dem US-Dollar (USD) am Dienstag für den vierten Handelstag in Folge fort. Das Währungspaar USD/INR gibt auf etwa 85,55 nach, nachdem es eröffnet wurde, obwohl der US-Dollar während der asiatischen Handelsstunden leicht ansteigt. Dennoch bewegt sich der US-Dollar-Index (DXY) insgesamt in einer engen Spanne zwischen 98,80 und 99,30, da die Anleger zögern, neue Positionen vor der Veröffentlichung der Protokolle des Treffens zwischen den USA und China aufzubauen.
Die Handelsgespräche zwischen den führenden Verhandlungsführern aus Washington und Peking haben sich auf einen zweiten Tag in London ausgeweitet, während das Weiße Haus signalisiert hat, dass das Treffen positiv enden wird.
Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, äußerte in einem Interview mit CNBC am Montag Vertrauen, dass „Exportkontrollen gelockert und Seltene Erden in großen Mengen freigegeben werden“ nach dem Treffen.
Auf der wirtschaftlichen Front warten die Anleger gespannt auf die CPI-Daten (Verbraucherpreisindex) der USA für Mai, die am Dienstag veröffentlicht werden. Die Anleger werden den US-Inflationsdaten besondere Aufmerksamkeit schenken, da sie die Markterwartungen für den geldpolitischen Ausblick der Federal Reserve (Fed) beeinflussen werden.
Das Währungspaar USD/INR gibt während der asiatischen Handelsstunden auf etwa 85,55 nach. Das Paar schwankt um den 20-Tage exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA), was darauf hindeutet, dass der kurzfristige Trend ungewiss ist.
Der 14-tägige Relative Strength Index (RSI) bewegt sich im Bereich von 40,00-60,00, was auf einen Seitwärtstrend hinweist.
Nach unten gerichtet ist das Tief vom 3. Juni bei 85,30 ein wichtiger Unterstützungslevel für das Hauptpaar. Ein Durchbruch nach unten könnte es dem Paar aussetzen, das Tief vom 26. Mai bei 84,78 zu testen. Auf der Oberseite könnte das Paar ein über 11-Wochen-Hoch um 86,70 erreichen, nachdem es über das Hoch vom 22. Mai bei 86,10 ausgebrochen ist.
Die indische Rupie wird stark von externen Faktoren wie dem Ölpreis, der Entwicklung des US-Dollars und dem Ausmaß der ausländischen Investitionen beeinflusst. Interventionen der Reserve Bank of India (RBI) können den Wechselkurs stabilisieren.
Die Reserve Bank of India (RBI) greift aktiv in den Devisenmarkt ein, um den Wechselkurs stabil zu halten und den Handel zu erleichtern. Gleichzeitig versucht sie, die Inflation durch Zinssatzanpassungen bei ihrem Zielwert von 4 % zu stabilisieren. Höhere Zinssätze stärken in der Regel die indische Rupie (INR), da sie das Land für ausländische Investoren attraktiver machen.
Makroökonomische Faktoren wie Inflation, Zinssätze, das Wirtschaftswachstum (BIP), die Handelsbilanz und ausländische Kapitalzuflüsse haben einen direkten Einfluss auf den Wert der indischen Rupie. Ein starkes Wirtschaftswachstum zieht vermehrt internationale Investoren an, was die Nachfrage nach der Rupie steigert. Auch eine weniger negative Handelsbilanz wirkt sich langfristig positiv auf die Währung aus. Besonders höhere Zinssätze – und hier vor allem die Realzinsen, also Zinssätze abzüglich der Inflation – können die Rupie stützen, da sie Indien für ausländische Investoren attraktiver machen. Ein "Risk-on"-Marktumfeld fördert zudem die Zuflüsse von Direkt- und Portfolioinvestitionen (FDI und FII), was ebenfalls die Rupie stärkt.
Eine steigende Inflation, vor allem im Vergleich zu den Handelspartnern Indiens, wirkt sich in der Regel negativ auf die Rupie aus, da dies eine Abwertung durch Überangebot signalisiert. Zudem verteuert Inflation die Exporte, was zu einem verstärkten Verkauf von Rupien führt, um ausländische Importe zu finanzieren – ein negativer Faktor für die Währung. Gleichzeitig reagiert die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) häufig mit Zinserhöhungen auf steigende Inflation, was wiederum die Attraktivität der Rupie für internationale Investoren erhöht und den Kurs stabilisieren kann. Der gegenteilige Effekt tritt bei niedriger Inflation ein.