
Das USD/CAD-Paar bleibt im frühen asiatischen Handel am Mittwoch um 1,3715 in der Defensive. Der Kanadische Dollar (CAD) legt gegenüber dem Greenback zu, da die Rohölpreise steigen. Die Zinsentscheidung der Bank of Canada (BoC) und der Bericht über den ISM-Einkaufsmanagerindex (EMI) für den Dienstleistungssektor in den USA werden später am Mittwoch im Mittelpunkt stehen.
Bedenken hinsichtlich möglicher Zollbedrohungen, die von der Regierung von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurden, untergraben weiterhin den US-Dollar (USD). Vertreter der Federal Reserve (Fed) plädierten am Dienstag für Vorsicht in der Geldpolitik, da Trumps Handelskrieg weiterhin erhebliche Unsicherheiten und das Risiko wirtschaftlicher Schwäche in die Prognosen einbringt.
Trump plante, die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium zu verdoppeln, beginnend am Mittwoch. Am selben Tag forderte die Trump-Administration ihre Handelspartner auf, ihre besten Angebote einzureichen, um die Verträge vor dem 8. Juli abzuschließen.
Unterdessen hat ein Anstieg der Rohölpreise nach dem Bericht, dass OPEC+ die Produktionssteigerungen unverändert ließ und die Produktion im Juli um die erwarteten 411.000 Barrel pro Tag (bpd) erhöht hat, dem rohstoffgebundenen Loonie etwas Unterstützung gegeben. Es ist erwähnenswert, dass Kanada der größte Ölexporteur in die USA ist und höhere Rohölpreise tendenziell einen positiven Einfluss auf den CAD-Wert haben.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.
Es wird erwartet, dass die BoC ihren Leitzins bei 2,75% bei ihrer Sitzung im Juni am Mittwoch beibehält, während die Entscheidungsträger auf weitere Entwicklungen in der Wirtschaft warten, wobei in diesem Jahr voraussichtlich mindestens zwei weitere Senkungen erfolgen werden, so eine Umfrage von Reuters. Die Märkte haben eine Wahrscheinlichkeit von fast 75% eingepreist, dass die kanadische Zentralbank den Zinssatz am Mittwoch unverändert lässt.