AUD/JPY beendet eine dreitägige Verlustserie und handelt während der europäischen Handelsstunden am Donnerstag bei etwa 92,90, gestützt durch nachlassende Nachfrage nach sicheren Anlagen wie dem japanischen Yen (JPY). Die Stimmungsänderung folgt auf neuen Optimismus in Bezug auf die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, da der US-Finanzminister Scott Bessent am 10. Mai in der Schweiz mit dem obersten Wirtschaftsbeamten Chinas zusammentreffen soll, um die ins Stocken geratenen Verhandlungen wiederzubeleben.
Das Vertrauen der Investoren erhielt auch einen Schub von US-Präsident Donald Trump, der auf eine bedeutende Ankündigung eines Handelsabkommens hinwies. "Große Pressekonferenz morgen um 10:00 Uhr im Oval Office über ein WICHTIGES HANDELSABKOMMEN MIT DEN VERTRETERN EINES GROSSEN UND HOCHANGESCHEN LANDES. DAS ERSTE VON VIELEN!!!" postete er am Mittwochabend. Diese optimistische Rhetorik hat den JPY belastet, da sie die Zuflüsse in sichere Anlagen verringert hat.
Unterdessen veröffentlichte die Bank of Japan (BoJ) das Protokoll ihrer Sitzung vom 18. bis 19. März, das die Bereitschaft der Entscheidungsträger zeigt, die Zinssätze weiter zu erhöhen, wenn die wirtschaftlichen und inflationsbezogenen Ziele erreicht werden. Die Mitglieder äußerten jedoch Vorsicht und verwiesen auf erhöhte Abwärtsrisiken durch sich entwickelnde US-Politiken. BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda hob auch die Unsicherheit in Bezug auf steigende Lebensmittelpreise und deren Auswirkungen auf die Inflation hervor und erklärte, dass die Bank diese Faktoren weiterhin genau beobachten werde.
Der Optimismus über einen möglichen Durchbruch in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China, der für Australiens exportorientierte Wirtschaft entscheidend ist, hat den Australischen Dollar (AUD) gestützt. Zusätzliche Unterstützung kommt von den Plänen der People's Bank of China (PBoC), die wichtigsten Kreditkosten zu senken und die Reserven der Banken zu reduzieren, um das Wachstum zu stimulieren.
Der Ai Group Industry Index Australiens verbesserte sich im April, markierte jedoch weiterhin den 33. Monat in Folge mit einer Kontraktion, insbesondere in den exportabhängigen Fertigungssektoren. Diese wirtschaftlichen Bedingungen haben die Erwartungen gestärkt, dass die Reserve Bank of Australia (RBA) den Leitzins später in diesem Monat um 25 Basispunkte auf 3,85% senken könnte.
Zinssätze sind der Preis für das Leihen von Geld und werden sowohl von Finanzinstituten an Kreditnehmer als auch an Sparer ausgezahlt. Zentralbanken beeinflussen sie durch ihre Leitzinsentscheidungen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die Inflation im Zielbereich von etwa 2 % zu halten.
Höhere Zinssätze stärken in der Regel die Währung eines Landes, da sie es für globale Investoren attraktiver machen, ihr Geld dort anzulegen.
Hohe Zinsen setzen den Goldpreis unter Druck, da Anleger höhere Renditen bei zinstragenden Anlagen erzielen können. Ein starker US-Dollar, der oft mit steigenden Zinsen einhergeht, senkt zusätzlich den Goldpreis, da Gold in Dollar notiert wird und ein stärkerer Dollar die Kaufkraft anderer Währungen verringert.
Der Fed-Funds-Zins ist der Übernachtzins, zu dem sich US-Banken gegenseitig Geld leihen. Dieser Leitzins wird in den geldpolitischen Sitzungen der Federal Reserve festgelegt und beeinflusst maßgeblich das Verhalten der Finanzmärkte. Die Markterwartungen in Bezug auf künftige Zinssätze werden durch das CME FedWatch Tool erfasst, das eine Orientierungshilfe für Investoren bietet.