Washington, 02. Mai (Reuters) - Der US-Stellenaufbau hat sich im April und damit nach den Zollankündigungen von Präsident Donald Trump kaum verlangsamt. Es kamen 177.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur einen Zuwachs von 130.000 erwartet, nach abwärts revidiert 185.000 (ursprünglich 228.000) im März. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote verharrte bei 4,2 Prozent.
"Die goldenen Zeiten für den US-Arbeitsmarkt sind noch nicht vorbei. Der Job-Motor läuft weiterhin erstaunlich rund", sagte Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Die überraschend stabilen Arbeitsmarktdaten folgen auf die jüngste Hiobsbotschaft aus der Wirtschaft: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war von Januar bis März und damit in den ersten Monaten der Amtszeit Trumps geschrumpft - und zwar um aufs Jahr hochgerechnet 0,3 Prozent. Ende 2024 war noch ein Plus beim BIP von 2,4 Prozent erreicht worden.
Trump hatte den 2. April zum "Tag der Befreiung" erklärt und zahlreichen Handelspartnern pauschale Zölle von 20 Prozent aufgebrummt. Diese wurden kurz danach zwar für 90 Tage auf Eis gelegt. China blieb dabei außen vor. Die Importzölle auf Waren aus der Volksrepublik wurden sogar auf 145 Prozent hochgeschraubt, worauf China mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Waren reagierte. Peking zeigt sich allerdings mittlerweile offen für Gespräche über den Zollkonflikt, nachdem die USA diesbezüglich an China herangetreten sind.