USD/CHF bewegt sich seitwärts, nachdem in den vorherigen drei aufeinanderfolgenden Sitzungen Verluste verzeichnet wurden, und schwebt während der europäischen Handelsstunden am Dienstag um 0,8150. Das Paar bleibt in Schlagdistanz zur Marke von 0,8099 – dem niedrigsten Stand seit September 2011 – der am 11. April kurzzeitig erreicht wurde.
Der Schweizer Franken (CHF) wird durch Zuflüsse in sichere Häfen unterstützt, da die Unsicherheit der Anleger angesichts unvorhersehbarer Handels- und Wirtschaftspolitiken der USA anhält. Einige Marktentlastungen traten auf, nachdem US-Präsident Donald Trump vorübergehende Ausnahmen für wichtige Technologieprodukte – einschließlich Halbleiter und Smartphones – von der neuesten Runde der Zölle auf chinesische Importe angekündigt hatte.
Die Attraktivität des CHF als sicherer Hafen könnte jedoch durch eine Verbesserung der globalen Risikostimmung gemildert werden. Am Montag deutete Trump potenzielle vorübergehende Erleichterungen bei den vorgeschlagenen 25%-Zöllen auf Autos an, um den Automobilherstellern Zeit zu geben, ihre Lieferketten anzupassen.
In der Zwischenzeit könnte der Abwärtsdruck auf das USD/CHF-Paar begrenzt sein, da der US-Dollar versucht, sich angesichts wachsender Bedenken über Stagflation zu stabilisieren. In den frühen Handelsstunden am Dienstag erklärte der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, dass die Federal Reserve noch einen "langen Weg vor sich hat", um die Inflation auf ihr Ziel von 2% zu senken, was die Erwartungen an bevorstehende Zinssenkungen dämpfte.
In einem bemerkenswerten Politikwechsel prognostiziert die Deutsche Bank nun eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember – die erste erwartete Senkung für 2025 – gefolgt von zwei weiteren Senkungen im ersten Quartal 2026. Die Bank sieht den Endzinssatz zwischen 3,5% und 3,75% liegen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.