
Frankfurt, 12. Dez (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
20.40 Uhr - Ein Medienbericht über einen möglichen Chefwechsel bei CotyCOTY.N drückt die Aktie des US-Kosmetikkonzerns. Die Titel geben um vier Prozent nach. Der Mehrheitsaktionär JAB plane einen Umbau der Geschäftsführung, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Demnach könnten sowohl Konzernchefin Sue Nabi als auch der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Peter Harf, das Unternehmen verlassen. "Die Nachricht wäre wenig überraschend, wenn man die Gegenwinde bedenkt, mit denen Coty konfrontiert ist", sagte Ana Garcia vom Analysehaus CFRA. Der Kosmetikhändler hat in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten gehabt, das Wachstum im Massenmarktsegment voranzutreiben, da der Wettbewerb durch neuere Marken zugenommen hat. Die Coty-Aktie ist in den vergangenen zwei Jahren um fast 75 Prozent eingebrochen.
20.00 Uhr - Ein Medienbericht über eine mögliche Gesetzeslockerung in den USA beflügelt die Aktien der Cannabis-Anbieter. Die Papiere des New Yorker Unternehmens Tilray BrandsTLRY.O legen um fast 40 Prozent zu. Die US-notierten Aktien der kanadischen Rivalen Canopy GrowthWEED.N und SNDLSNDL.O schießen um rund 45 und 25 Prozent nach oben. Die US-Zeitung "Washington Post" berichtete, US-Präsident Donald Trump wolle Marihuana von der Liste der gefährlichsten Drogen der Kategorie I in die Kategorie III herabstufen lassen. Aus dem Weißen Haus hieß es jedoch, es seien noch keine endgültigen Entscheidungen über die Neueinstufung getroffen worden.
17.05 Uhr - Positive Analystenkommentare nach einer Produktpräsentation treiben die Aktien des US-Elektroautobauers RivianRIVN.O nach oben. Die Papiere legen um mehr als 16 Prozent zu und erreichen mit 19,51 Dollar den höchsten Stand seit Anfang 2024. Rivian stellte bei seiner Veranstaltung "Autonomy and AI Day" einen neuen Chip für autonomes Fahren und ein kostenpflichtiges Software-Paket für das Produkt vor. Die Veranstaltung habe die Erwartungen übertroffen, schrieben die Analysten der französischen Großbank BNP Paribas. Rivian bleibt demnach nur noch Monate vom Verkauf KI-basierter Fahrzeuge entfernt und überholt in einigen Bereichen der KI-Integration sogar den Konkurrenten TeslaTSLA.O. Positive Kommentare kamen auch von den US-Häusern Needham und Morningstar.
16.45 Uhr - Die jüngste Margenprognose von BroadcomAVGO.O hat der Aktie einen Kurssturz beschert. Die Titel des Chipkonzerns rutschen an der Wall Street um fast zehn Prozent ab. "Wir erwarten, dass die konsolidierte Bruttomarge im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um rund 100 Basispunkte sinkt, was vor allem auf einen höheren Anteil der KI-Umsätze zurückzuführen ist", sagte Broadcom-Finanzchefin Kirsten Spears. Dies schürte neue Sorgen über die Profitabilität der hohen Investitionen von US-Tech-Unternehmen in Künstliche Intelligenz (KI) und überschattete Broadcoms optimistische Quartalsumsatzprognose. Die Experten vom US-Analysehaus Morningstar zeigten sich jedoch gelassen. Die Bruttomarge-Prognose des Konzerns "bereitet uns keine Sorgen, da die KI-Chips auf operativer Ebene margensteigernd wirken. Möglicherweise hat auch der KI-Auftragsbestand des Unternehmens die Erwartungen der Anleger verfehlt, aber auch hier sehen wir Aufwärtspotenzial."
11.00 Uhr - Nach dem jüngsten Preisrückgang haben sich die Ölnotierungen zum Wochenschluss stabilisiert. Das Nordseeöl BrentLCOc1 und das US-Öl WTICLc1 verteuern sich in der Spitze um jeweils knapp ein Prozent auf 61,86 beziehungsweise 58,19 Dollar je Fass. Auf Wochensicht sind die Preise um mehr als drei Prozent abgesackt. Langfristig gehen die Anleger davon aus, dass das Angebot die Nachfrage in den kommenden Monaten übersteigen dürfte. Kursanstiege beim Öl dürften daher nur von kurzer Dauer sein, prognostiziert Tamas Varga von PVM Oil Associates. Gestützt werden die Ölpreise am Freitag durch die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Die USA wollen laut Reuters-Informationen weitere, mit Öl aus Venezuela beladene Tanker aufbringen. Mit dem Vorgehen solle der Druck auf den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro erhöht werden.
10.31 Uhr - Der mögliche Verkauf der marokkanischen BMCI-Beteiligung der BNP Paribas kommt bei den Anlegern gut an. Die Aktien der französischen Großbank rücken um bis zu 1,8 Prozent vor. Das Finanzinstitut gab am Freitag bekannt, exklusive Gespräche über den Verkauf seines 67-prozentigen Anteils an der marokkanischen Tochtergesellschaft BMCI an die Holmarcom Group aufgenommen zu haben. BNP gab keine weiteren Details bekannt und erklärte, die Gespräche seien in einem frühen Stadium.
10.15 Uhr - Positiv aufgenommene Quartalszahlen von LululemonLULU.O sorgen für Kauflaune in der Sportartikelbranche. Die Aktien von AdidasADSGn.DE steigen im Dax.GDAXI um 2,5 Prozent, PumaPUMG.DE notieren im MDax.MDAXI zeitweise knapp fünf Prozent höher. Die Titel des Yoga-Bekleidungsherstellers Lululemon gewinnen im vorbörslichen US-Handel gut zehn Prozent. Für das dritte Quartal meldete das US-Unternehmen einen Nettoumsatz von 2,57 Milliarden Dollar und übertraf damit die Schätzungen von 2,48 Milliarden Dollar. Die Jahresgewinnprognose wurde angehoben. Zudem gab Lululemon bekannt, dass CEO Calvin McDonald im Januar nach sieben Jahren an der Spitze des Unternehmens zurücktreten wird.
09.55 Uhr - Die Aktien der Deutschen LufthansaLHAG.DE starten zum Wochenschluss durch. Sie steigen um bis zu 6,9 Prozent auf 8,64 Euro, den höchsten Stand seit August 2023. Im MDax.MDAXI gehören sie damit zu den stärksten Werten. Ein Händler begründet die Kursrally mit einem Analystenkommentar von Kepler. Demnach haben die Analysten die Aktien auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.
07.40 Uhr - Spekulationen auf weiter sinkende Zinsen in den USA bleiben für den Dollar zum Wochenschluss ein Belastungsfaktor. Der Dollar-Index.DXY notiert mit 98,374 Punkten in Reichweite seines am Donnerstag erreichten Zwei-Monats-Tiefs von 98,134 Zählern. Der EuroEUR= notiert nur leicht unter seinem jüngsten Zweieinhalb-Monats-Hoch von 1,1762 Dollar. "Wir gehen davon aus, dass die Sorgen um den US-Arbeitsmarkt ein Faktor sein werden, der die Fed im nächsten Jahr zu weiteren Zinssenkungen veranlasst", sagte Kristina Clifton von der Commonwealth Bank of Australia. Sie rechnet mit drei Lockerungsschritten im Jahr 2026, wodurch der Leitzins auf 2,75 Prozent bis 3,0 Prozent sinken dürfte. Am Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins trotz fehlender Konjunkturdaten zum dritten Mal in Folge auf die neue Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent gesenkt.
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