
18. Nov - Wenn die Zinsdifferenzen ein Anhaltspunkt sind, sollte EUR/USD anziehen, aber die Marktteilnehmer scheinen zu zögern, was auf die bevorstehenden Risikoereignisse zurückzuführen sein könnte.
Die Renditespanne zwischen den USA und Deutschland für 2-jährige Anleihen US2DE2=RR sowie die Endfälligkeitsspannen der Fed SRAH27 und der EZB FEIU6 haben sich beide auf den engsten Stand seit Ende Oktober eingeengt, und dennoch hat EUR/USD nicht wie erwartet zinserhöhend reagiert.
Die Zurückhaltung könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Anleger ihre Zeit bis zur Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für September und der wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag abwarten. Davor standen am Mittwoch nach Börsenschluss die Quartalsergebnisse von Nvidia an. Beide könnten sich auf die allgemeine Risikostimmung auswirken und somit auch die Erwartungen an die Fed-Politik beeinflussen.
Für EUR/USD wäre das zinsbullische Szenario, dass die US-Arbeitsmarktdaten eine Verlangsamung des Beschäftigungswachstums erkennen lassen. Sollten die Anleger auch von Nvidia enttäuscht sein, könnte auch die allgemeine Risikostimmung einen deutlichen Dämpfer erhalten. Sollte die Enttäuschung länger anhalten oder ausgeprägt sein, könnten die Marktteilnehmer erwarten, dass die Fed auf ihrer Dezembersitzung eine eher dovishe Haltung einnimmt, was zu Spekulationen über weitere Zinssenkungen führen würde.
Ein Rückgang der Renditen würde die Anziehungskraft des Dollars weiter schwächen und es EUR/USD ermöglichen, seinen allgemeinen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen, so dass Händler die Widerstandsmarke von 1,1730 anpeilen könnten, mit der weiteren Möglichkeit, 1,1820 zu testen.
Anzeichen für einen robusten US-Arbeitsmarkt und eine risikofreudige Reaktion auf Nvidia könnten jedoch die US-Zinsen und -Renditen stützen, was wiederum den Dollar stützen könnte.