
17. Nov (Reuters) - Es könnte eine der letzten großen Invstitionsentscheidungen von Star-Investor Waren Buffet gewesen sein: Inmitten der wachsenden Sorgen um die hohen Ausgaben für künstliche Intelligenz legt seine Gesellschaft Berkshire Hathaway eine Beteiligung an Google-Mutterkonzern AlphabetGOOGL.O offen und treibt die Aktien des Tech-Giganten damit im vorbörslichen US-Handel um gut fünf Prozent nach oben.
Einer Mitteilung an die Börsenaufsicht vom Freitag zufolge hielt Berkshire zum 30. September eine Beteiligung im Wert von 4,93 Milliarden Dollar. Der Schritt ist eine seltene Wette auf einen Technologiewert für Berkshire und könnte eine der letzten unter der Führung des 95-jährigen Buffett sein, der Ende 2025 als Vorstandschef zurücktritt. Ob Buffett selbst oder seine Portfoliomanager den Kauf getätigt haben, blieb offen. In der Regel überwacht Buffett aber große Investitionen selbst.
Die Furcht vor einer Überbewertung von Technologieaktien hatte zuletzt einen weltweiten Ausverkauf ausgelöst. Buffetts Investment könnte nun als Vertrauensbeweis für den Sektor gewertet werden. Auf der Hauptversammlung von Berkshire im Jahr 2019 hatten Buffett und sein verstorbener Vize-Chef Charlie Munger bereits bedauert, nicht früher in Google investiert zu haben. "Wir haben es vermasselt", hatte Munger damals gesagt.
Im Vergleich zu anderen KI-Unternehmen ist Alphabet moderater bewertet. Der Google-Mutterkonzern wird LSEG-Daten zufolge mit dem 25-fachen des erwarteten Gewinns in den nächsten zwölf Monaten gehandelt, verglichen mit dem rund 30-fachen bei NvidiaNVDA.O und MicrosoftMSFT.O. Zugleich baute Berkshire seine Beteiligung am iPhone-Hersteller AppleAAPL.O leicht ab, der jedoch mit 64,9 Milliarden Dollar die größte Aktienposition im Portfolio bleibt. Buffett sieht Apple eher als ein Konsumgüter- als ein Tech-Unternehmen.
Berkshire hatte seinen Bargeldbestand zuletzt auf einen Rekordwert von mehr als 381 Milliarden Dollar ansteigen lassen und damit einige Anleger verunsichert, die dies als Zeichen werteten, dass Buffett die Bewertungen als zu hoch ansieht. Die Aktien von Alphabet haben in diesem Jahr 46 Prozent zugelegt und damit den Referenzindex S&P 500.SPX deutlich übertroffen. Das Aktienportfolio von Berkshire ist weiterhin stark auf Finanzdienstleistungen ausgerichtet, die laut Morningstar im September 36,6 Prozent der Bestände ausmachten.
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