
Frankfurt, 01. Okt (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
18.40 Uhr - Der US-Rechenzentren-Investor FermiFRMI.O hat ein starkes Börsendebut hingelegt. Die Aktien starteten an der Nasdaq mit 25 Dollar und damit deutlich über dem Ausgabepreis von 21 Dollar. Damit wird der erst im Januar 2025 gegründete Konzern mit 14,8 Milliarden Dollar bewertet. "Das zeugt von dem Goldrausch, der gerade bei der KI-Infrastruktur stattfindet", sagte Matt Kennedy, Stratege bei Renaissance Capital. Fermi wurde vom ehemaligen texanischen Gouverneur und US-Energieminister Rick Perry mitbegründet und will den größten Energie- und Datenkomplex der Welt bauen, der mit Atomkraft, Erdgas und Solarenergie betrieben wird.
16.25 Uhr - Aktien des Medikamentenentwicklers Fortress BiotechFBIO.O stürzen um 35 Prozent ab, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung seines Medikaments für eine seltene genetische Krankheit bei Kindern abgelehnt hat. Die FDA stellte Mängel in der Produktionsanlage fest. Es seien keine Probleme mit Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten angeführt worden. Das Medikament wird zur Behandlung der Menkes-Krankheit entwickelt, bei der die Patienten von Geburt an nicht in der Lage sind, Kupfer aus der Nahrung aufzunehmen. Die Krankheit wird durch Mutationen in einem Gen verursacht.
16.00 Uhr - Die Anleger zweifeln an den jüngsten Plänen des angeschlagenen US-Heimtraineranbieters PelotonPTON.O. Die Titel geben an der Wall Street 7,6 Prozent nach, nachdem sie vorbörslich fast fünf Prozent gewonnen hatten. Das New Yorker Unternehmen hat eine neue Produktlinie für gewerbliche Kunden wie Hotels und Firmen-Fitnessstudios vorgestellt. Zudem will es gemeinsam mit dem New Yorker orthopädischen Krankenhaus HSS Trainingskurse für Patienten vor und nach Gelenkersatzoperationen anbieten. Pelotons Geschäft mit teuren Heimtrainern mit Internetanschluss boomte während der Corona-Pandemie. Die hohe Nachfrage ebbte jedoch mit der Wiedereröffnung von Fitnessstudios ab und stürzte das Unternehmen in eine Reihe von Quartalsverlusten.
14.25 Uhr - Ein Reuters-Bericht über den möglichen Ausstieg des chinesischen Großaktionärs Sinochem600500.SS gibt PirelliPIRC.MI Rückenwind. Die Papiere des italienischen Reifenherstellers verteuern sich um fast drei Prozent. Sinochem sei offen für Angebote für seinen Anteil von 37 Prozent an Pirelli, sofern ein Aufschlag geboten werde, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Pirelli und sein zweitgrößter Aktionär Camfin hatten bemängelt, der chinesische Großaktionär erschwere die Expansionspläne des Reifenherstellers in den USA. Hintergrund sind die verschärften Beschränkungen für chinesische Technologie im US-Automobilsektor.
14.10 Uhr - Aktien von Conagra BrandsCAG.N legen im vorbörslichen US-Handel um drei Prozent zu. Der US-Lebensmittelkonzern setzte im ersten Quartal mit 2,63 Milliarden Dollar etwas mehr um, als von Analysten erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 39 US-Cent, die Schätzungen hatten bei 33 Cent gelegen. Dazu trug vor allem eine robuste Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln wie den Fleischsnacks der Marke Slim Jim und Act II-Popcorn bei. Der Konzern bestätigte zudem seine Jahresprognose.
14.00 Uhr - Eine Niederlage im Rennen um einen wichtigen Auftrag setzt den US-Chipkonzern MicronMU.O unter Druck. Die Papiere geben im vorbörslichen US-Handel gut zwei Prozent nach. Die Micron-Rivalen Samsung Electronics005930.KS und SK Hynix000660.KS haben nach eigenen Angaben Absichtserklärungen unterschrieben, OpenAI mit Speicherchips für das "Stargate"-Projekt zu beliefern. US-Präsident Donald Trump hatte das 500 Milliarden Dollar schwere Mammutprojekt zum Ausbau der digitalen Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) im Januar 2025 angekündigt. Dabei beauftragte er OpenAI sowie Partner wie SoftBank 9434.T und Oracle ORCL.N, die Führungsrolle der USA im Bereich der KI zu sichern.
13.40 Uhr - Eine Senkung der Jahresziele schickt die Aktien von Tate & LyleTATE.L auf Talfahrt. Die Papiere fallen in London um bis zu 11,5 Prozent auf 398 Pence und damit auf den tiefsten Stand seit 2009. Der britische Hersteller von Lebensmittelzutaten rechnet nun für das Geschäftsjahr mit einem Rückgang des Umsatzes und des bereinigten Kerngewinns im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Als Grund nannte der Konzern eine nachlassende Nachfrage in seinem Schlüsselmarkt Nord- und Südamerika. Bislang hatte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von bis zu vier Prozent und ein darüber liegendes Gewinnwachstum in Aussicht gestellt.
13.30 Uhr - Ein Wechsel im Finanzressort versetzt die Aktionäre von Auto1 GroupAG1G.DE in Unruhe. Die Papiere des Online-Gebrauchtwagenhändlers fallen um bis zu sieben Prozent, bevor sie ihre Verluste auf rund drei Prozent eingrenzen. Der Finanzexperte Christian Wallentin übernimmt 2026 den Posten. Die Ernennung dürfte das Finanzierungsgeschäft der Gruppe stärken, sagt Metzler-Analyst Pal Skirta. Einige Anleger könnten den Schritt jedoch mit Vorsicht betrachten. Eine stärkere Betonung des Finanzierungsgeschäfts könnte die reine Plattform-Strategie des Unternehmens verwässern.
10.25 Uhr - Die Vereinbarung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem New Yorker Pharmakonzern PfizerPFE.N beflügelt den europäischen Gesundheitssektor. Der Branchenindex.SXDP legt um fast drei Prozent zu. Zu den größten Gewinnern bei den deutschen Unternehmen gehören SartoriusSATG_p.DE und MerckMRCG.DE mit Kursgewinnen von 6,5 und knapp fünf Prozent. Die Aktien von Pfizer sowie anderen US-Unternehmen wie Merck & CoMRK.N und Eli LillyLLY.N schlossen an der Wall Street am Dienstag bis zu knapp sieben Prozent im Plus. Pfizer hatte sich mit Trumps Regierung darauf geeinigt, gegen Zollerleichterungen die Preise für das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid zu senken. Pfizer ist das erste Pharmaunternehmen, mit dem eine solche Vereinbarung geschlossen wurde. Andere dürften folgen, sagte Trump. "Wir werten die Einigung als wegweisend für die Branche", schreiben die Experten von JP Morgan.
09.00 Uhr - Das Scheitern der Haushaltsverhandlungen im US-Kongress hat dem GoldpreisXAU= den dritten Tag in Folge ein Allzeithoch beschert. Das in Krisenzeiten als "sicherer Hafen" angesehene Metall verteuert sich um bis zu 0,4 Prozent auf 3875,32 Dollar je Feinunze und verzeichnet damit erneut einen Rekord. Letzte Bemühungen zwischen den Republikanern von Präsident Donald Trump und den Demokraten um eine Übergangsfinanzierung sind erfolglos geblieben. Die Finanzierung zahlreicher Regierungsbehörden ist seit Mitternacht (Ortszeit US-Ostküste; 06.00 Uhr MESZ Mittwoch) ausgesetzt. Auftrieb gäben dem Goldpreis zudem Sorgen über einen schwächeren Dollar.DXY und die allgemeine geopolitische Unsicherheit, sagt Nicholas Frappell von der australischen Edelmetallraffinerie ABC.
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