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FOKUS 1-Finanzdienstleister Klarna mit erfolgreichem US-Börsendebüt

ReutersSep 10, 2025 6:23 PM
  • Eröffnungkurs 30 Prozent über Ausgabepreis
  • Klarna-Debüt als Türöffner für weitere Börsengänge gesehen
  • Firmenchef: Sind bei Sparkurs mit Hilfe von KI zu weit gegangen

- Bei einer der größten US-Emissionen des Jahres hat KlarnaKLAR.N ein erfolgreiches Debüt an der Wall Street gefeiert. Die Aktien des schwedischen Zahlungsdienstleisters starteten am Mittwoch bei 52 Dollar in den Handel und lagen damit 30 Prozent über dem Ausgabepreis von 40 Dollar. Im Verlauf stiegen sie bis auf 53,99 Dollar, bröckelten dann aber auf 46,50 Dollar ab. Experten werteten den Start als gutes Omen für die sechs weiteren Firmen, die bis Freitag ihren Einstand an der US-Börse geben wollen.

Bei der Emission verkaufte Klarna 34,4 Millionen Aktien für insgesamt 1,37 Milliarden Dollar. Zum Ausgabepreis von 40 Dollar lag der Börsenwert bei 15,1 Milliarden Dollar. Bei einer Finanzierungsrunde 2021 war die Firma mit mehr als 45 Milliarden Dollar bewertet worden. "15 Milliarden Dollar sind aber keineswegs enttäuschend", betonte Samuel Kerr, Aktienchef des Anlageberaters Mergermarket. Viele Emittenten böten ihre Papiere bewusst zu zurückhaltend kalkulierten Preisen an, um Investoren anzulocken.

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Die aktuellen Kursgewinne bei Klarna könnten weitere Fintechs ermuntern, den Sprung an die Börse zu wagen, sagte Finanzmarkt-Experte Russ Mould vom Brokerhaus AJ Bell. "Es besteht jedoch die Gefahr, dass ein guter Deal weitere gute Deals nach sich zieht und dann eine Flut weniger guter Deals folgt."

Die Titel des Klarna-Rivalen ChymeCHYM.O hatten bei ihrem Debüt Mitte Juni bis zu 59 Prozent zugelegt. Inzwischen notieren sie jedoch mit 23,38 Dollar knapp 15 Prozent unter ihrem Ausgabepreis. Analystin Kat Liu von dem auf Börsengänge spezialisierten Research-Haus Ipox beurteilte die Aussichten von Klarna dennoch optimistisch. "Die Fintech-Branche ist hart umkämpft und entwickelt sich rasant weiter. Die Bekanntheit der Marke ist oft genauso entscheidend wie das Geschäftsmodell." Hier sei Klarna im Vorteil.

Das 2005 gegründete schwedische Unternehmen ist für sein Ratenzahlungsangebot bei Online-Käufen ("Buy now, pay later") bekannt. Bis zur Expansion in die USA 2019 war die Firma profitabel. Unter anderem durch den Boom beim Internet-Shopping seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wächst das Unternehmen jährlich prozentual zweistellig. Experten rechnen mit einer Fortsetzung dieses Trends, weil Verbraucher die im Vergleich zu klassischen Kartenzahlungen größere Flexibilität bei der Rückzahlung schätzten. Im zweiten Quartal 2025 vervielfachte sich der Klarna-Verlust auf 52 Millionen Dollar, während der Umsatz um knapp 21 Prozent auf 823 Millionen Dollar stieg.

Um die steigenden Kosten in den Griff zu bekommen, hat die schwedische Firma bislang stark auf Künstliche Intelligenz (KI) gesetzt. Beim Einsatz dieser Technologie zur Kostensenkung sei man aber über das Ziel hinausgeschossen, räumte Firmenchef Sebastian Siemiatkowski in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters ein. Darunter litten die Service-Qualität und die Weiterentwicklung der Angebotspalette. Daher konzentriere er sich nun stärker darauf, mit neuen Produkten zusätzliche Kunden anzulocken.

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