Sydney/Tokio, 01. Aug (Reuters) - Neue US-Strafzölle haben am Freitag die asiatischen Börsen belastet. Zudem sorgte der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für Verunsicherung unter den Anlegern. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index.N225 0,4 Prozent auf 40.914,66 Punkte nach. Belastet wurde der japanische Leitindex vor allem von Technologiewerten. "Halbleiterwerte standen von Beginn an unter Verkaufsdruck", sagte Maki Sawada, Aktienstrategin bei Nomura Securities. So brachen die Aktien des Chip-Anlagenbauers Tokyo Electron8035.T um 17 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose gesenkt hatte. Als Grund nannte es veränderte Investitionspläne von Halbleiterfirmen.
Der breiter gefasste Topix-Index.TOPX stemmte sich gegen den Trend und notierte 0,4 Prozent höher bei 2.955,39 Zählern. Die chinesischen Börsen zeigten sich weitgehend unbeeindruckt. Die Börse in Shanghai.SSEC blieb fast unverändert bei 3.572,46 Stellen, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen.CSI300 stagnierte bei 4.073,35 Punkten. Die Stimmung in der chinesischen Industrie hatte sich jedoch im Juli überraschend eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 49,5 Punkte und signalisierte damit erstmals seit vier Monaten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung.
US-Präsident Donald Trump hatte am späten Donnerstagabend (Ortszeit) neue Zölle zwischen zehn und 50 Prozent auf Importe aus zahlreichen Ländern verhängt. Die Reaktion der Märkte sei bisher aber eher verhalten, sagte Tony Sycamore, Analyst bei IG. "Der Markt geht jetzt wohl davon aus, dass diese Zölle neu verhandelt und im Laufe der Zeit gesenkt werden können." Die US-Arbeitsmarktdaten, die im weiteren Tagesverlauf erwartet werden, könnten entscheidend dafür sein, ob die US-Notenbank Fed im September die Zinsen senkt.
DEVISEN
Der Dollar legte zur chinesischen Währung um 0,1 Prozent auf 7,2087 YuanCNY= zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,8139 FrankenCHF=. Parallel dazu blieb der EuroEUR= fast unverändert bei 1,1407 Dollar und zog um 0,2 Prozent auf 0,9286 FrankenEURCHF= an. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steuert auf den größten Wochengewinn seit Ende 2022 zu. Gestützt wurde er von schwindenden Aussichten auf eine baldige Zinssenkung in den USA.
ÖLPREISE
Am Rohstoffmarkt stagnierte die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee bei 71,62 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTICLc1 notierte kaum verändert bei 69,17 Dollar. Am Vortag hatten die Preise noch rund ein Prozent nachgegeben.
WALL STREET
Der US-Standardwerteindex Dow Jones.DJI hatte sich am Donnerstag mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 44.130,98 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500.SPX verlor 0,4 Prozent auf 6.339,39 Zähler, und der technologielastige Nasdaq.IXIC stagnierte bei 21.122,45 Stellen. Belastend wirkten enttäuschende Geschäftszahlen von AmazonAMZN.O, deren Aktie nachbörslich um 6,6 Prozent fiel. Dagegen legten die Papiere von AppleAAPL.O nach einer optimistischen Umsatzprognose um 2,4 Prozent zu.
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