Frankfurt, 05. Jun (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
16.50 Uhr - Ein enttäuschender Ausblick schickt die Aktie des US-Spirituosenherstellers Brown-FormanBFb.N auf Talfahrt. Die Titel des Anbieters von "Jack Daniel's"-Whiskey rutschen an der Wall Street um fast 16 Prozent ab. Mit 28 Dollar sind sie so billig wie seit Ende 2013 nicht mehr. Brown-Forman erwartet für das Geschäftsjahr 2026 sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2025 waren Umsatz und Gewinn noch leicht gestiegen, obwohl die Zahlen für das vierte Quartal bereits die Analystenerwartungen verfehlten. Rezessionsängste und Preissteigerungen angesichts der neuen US-Zölle veranlassen Anleger dazu, Ausgaben für Luxusprodukte wie hochpreisige Spirituosen einzuschränken.
15.05 Uhr - Eine pessimistische Prognose macht der Aktie des US-Modekonzerns PVHPVH.N zu schaffen. Die Titel des Eigners der Modemarken "Tommy Hilfiger" und "Calvin Klein" rutschen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um mehr als zehn Prozent ab. PVH rechnet für das zweite Quartal mit einem bereinigten Gewinn von 1,85 bis 2,00 Dollar je Aktie, was unter der mittleren Analystenprognose von 2,08 Dollar liegt. Zudem hat das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr auf 10,75 bis 11,00 Dollar je Aktie nach zuvor 12,40 bis 12,75 Dollar gesenkt. "Wir bewegen uns in einem äußerst unsicheren wirtschaftlichen Umfeld und passen unsere Prognose entsprechend an", sagte Finanzchef Zac Coughlin. Die Experten des Finanzdienstleisters BMO führten PVHs Gewinnwarnung zudem auf Werbeaktionen, Verkäufe über weniger profitable Absatzkanäle und höhere Frachtkosten zurück.
14.50 Uhr - Ein Anstieg beim KupferpreisCMCU3 stützt die Aktien von Bergbauunternehmen. Die Titel des anglo-australischen Branchenriesen Rio TintoRIO.L rücken an der Börse in London um rund ein Prozent vor. Die US-Rivalen Freeport-McMoRanFCX.N und Southern CopperSCCO.N gewinnen gut zwei und 1,4 Prozent. Für Kauflaune sorgt der jüngste Preissprung beim Kupfer um 1,5 Prozent auf 9765,50 Dollar je Tonne und damit auf den höchsten Stand seit Ende März. Experten führen den Anstieg auf sinkende Lagerbestände der London Metal Exchange und die Einstellung des Betriebs in einem großen Bergwerk im Kongo zurück.
11.09 Uhr - Die geplante Verlegung der Hauptbörsennotierung von London in die USA kommt bei den Anlegern des britischen Geldtransferunternehmens WiseWISEa.L gut an. Die Aktien schießen an der Londoner Börse zeitweise um 11,5 Prozent in die Höhe. In London soll dann künftig die Zweitnotierung von Wise sein. Das Unternehmen erhofft sich von der Verlegung seiner Börsennotiz größere Wachstumschancen und Kapitalmarktvorteile.
10.41 Uhr - Der Anteilsverkauf des südkoreanischen Industrieunternehmens Hanwha Systems272210.KS setzt EutelsatETL.PA zu. Die Titel des Satellitenbetreibers fallen in der Spitze um 16,8 Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass Hanwha seinen 5,4-prozentigen Anteil für drei Euro je Aktie verkaufen will. Der Preis liegt fast 14 Prozent unter dem Eutelsat-Schlusskurs vom Mittwoch (3,48 Euro). Hanwha kündigte an, sich mehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren zu wollen.
10.12 Uhr - Nach einem deutlichen Gewinneinbruch werfen Anleger die Aktien der Billig-Airline Wizz AirWIZZ.L gleich scharenweise aus ihren Depots. Die Titel brechen in der Spitze um 26,5 Prozent ein. Die Fluggesellschaft verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Einbruch des Betriebsgewinns um knapp 62 Prozent auf 167,5 Millionen Euro. Der Markt hatte mit 246 Millionen Euro gerechnet. Eine Prognose für das laufende Jahr wagte der Vorstand nicht und begründete dies mit den allgemeinen Unwägbarkeiten, auch infolge der US-Zollpolitik.
09.25 Uhr - Nach einer Herunterstufung geht es für E.ONEONGn.DE bergab. Die Aktien des Energiekonzerns gehören mit einem Abschlag von bis zu 1,7 Prozent zu den schwächsten Dax.GDAXI-Werten. Die Analysten von Barclays setzen die Aktien nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen herunter auf "Equal Weight" von "Overweight". Dasselbe gilt für die Papiere des italienischen Netzbetreibers SnamSRG.MI, die sich an der Mailänder Börse zeitweise um 1,6 Prozent verbilligen. Die E.ON-Aktien haben seit Jahresbeginn gut 38, die Snam-Titel knapp 23 Prozent zugelegt. Für die Papiere des französischen Versorgers EngieENGIE.PA sehen die Experten von Barclays noch Luft nach oben. Sie setzen die Titel auf "Overweight" von "Equal Weight", die Aktien rücken in der Spitze um 1,2 Prozent vor.
08.26 Uhr - Anleger folgen einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs und greifen bei BayerBAYGn.DE zu. Die Aktien sind im frühen Frankfurter HandelBAYGn.F mit einem Plus von 3,2 größter Dax.GDAXI-Gewinner. Die Analysten von Goldman stufen die Titel hoch auf "Buy" von "Neutral".
08:00 - Die Aktien des Biotechunternehmens FormyconFYB.DE sind im frühen Frankfurter HandelFYB.F stark gefragt. Die Titel legen um mehr als sieben Prozent zu und sind damit Spitzenreiter im SDax.SDAXI. Nach Angaben des Unternehmens ist Ranivisio, ein Nachahmerprodukt des Blockbuster-Augenmittels Lucentis, in Brasilien zugelassen worden.
07.37 Uhr - Folgende Aktien werden am Donnerstag mit einem Dividendenabschlag gehandelt:
Deutsche Unternehmen Angaben in Euro | Schlusskurs | Dividende |
Stroeer SE & Co KgaASAXG.DE | 55,10 | 2,30 |
Cewe Stiftung & Co KGaACWCG.DE | 100,20 | 2,85 |
Patrizia SEPATGn.DE | 8,22 | 0,35 |
RENK Group AGR3NK.DE | 81,00 | 0,42 |
07.10 Uhr - Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) lassen die Devisenanleger am Donnerstag beim Euro Vorsicht walten. Die Gemeinschaftswährung notiert mit 1,1410 Dollar kaum verändert zu ihrem Vortagesschluss von 1,1417 Dollar. Der Dollar-Index.DXY kommt mit 98,8810 Zählern ebenfalls kaum vom Fleck. Analysten gehen davon aus, dass der Einlagensatz, der Leitzins im Euroraum, um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt wird. Es wäre die achte Zinssenkung seit Mitte 2024. Starke Argumente dafür lieferten die jüngsten Inflationsdaten für den Euroraum. Die Frage sei nun, was die EZB im weiteren Jahresverlauf plane, erklärt Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Experten gehen davon aus, dass die EZB im September noch ein letztes Mal auf dann 1,75 Prozent senkt." Hierfür sprächen die Wachstumssorgen sowie die Inflation, die möglicherweise sogar eine kurze Zeit lang unter dem Ziel von zwei Prozent liegen könnte. Danach, so schätzt die Analystin, dürfte die EZB angesichts des ungewissen Ausgangs des Handelskrieges erst einmal eine "abwartende Haltung" einnehmen.
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