Singapur/Tokio, 04. Jun (Reuters) - Die asiatischen Börsen haben am Mittwoch im frühen Handel leicht zugelegt. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich derzeit auf ein mögliches Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping im Laufe dieser Woche, da die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wegen der US-Zölle zuletzt wieder zugenommen hatten. Die japanische Börse hat am Mittwoch fester tendiert. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index.N225 1,0 Prozent auf 37.834,66 Punkte zu und der breiter gefasste Topix.TOPX notierte 0,7 Prozent höher bei 2.791,20 Zählern. Die Börse Shanghai.SSEC gewann 0,3 Prozent auf 3.371,77 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen.CSI300 stieg um 0,4 Prozent auf 3.866,18 Punkte.
Die chinesischen Aktien zeigten sich im frühen Handel wenig verändert, der Blue-Chip-Index.CSI300 stieg um 0,09 Prozent und der Hang-Seng-Index von Hongkong.HIS um 0,27 Prozent. "Die Märkte mögen gegenüber Handelsschlagzeilen desensibilisiert sein, aber die Gespräche zwischen Trump und Xi bleiben im Fokus. Eine große Einigung ist zwar unwahrscheinlich, aber jede Eskalation könnte dennoch einen Anflug von Risikoaversion auslösen", sagte Charu Chanana, Chefanlagestratege bei Saxo in Singapur. Auch das Tempo der Handelsverhandlungen und der Mangel an bedeutenden Fortschritten stehen im Mittelpunkt.
Am Mittwoch endet die Frist für die US-Handelspartner, ihre Vorschläge für Abkommen einzureichen, die ihnen helfen könnten, das Inkrafttreten von Trumps Zöllen in fünf Wochen zu vermeiden. Der US-Präsident hatte bereits spät am Dienstagabend (Ortszeit) die von ihm angekündigte Anhebung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die Tat umgesetzt und eine entsprechende Verordnung unterschrieben. Ab 6.00 Uhr deutscher Zeit am Mittwoch gelten dann statt 25, 50 Prozent Zoll auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren. Die Erhöhung gilt für alle Handelspartner mit Ausnahme Großbritanniens, dem einzigen Land, das bisher ein vorläufiges Handelsabkommen mit den USA geschlossen hat.
Nach der offiziellen Bestätigung des neuen südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung legten Südkoreas Aktien.KS11 und seine WährungKRW=KFTC deutlich zu, da der Wahlsieg des liberalen Lee Hoffnungen auf rasche wirtschaftliche Impulse, Marktreformen und eine Verringerung der politischen Unsicherheit weckte. Er war nach der vollständigen Auszählung am frühen Mittwochmorgen mit 49,42 Prozent der fast 35 Millionen abgegebenen Stimmen zum neuen Staatsoberhaupt gewählt worden. "Die erste Aufgabe besteht darin, den Aufstand entschlossen zu überwinden und dafür zu sorgen, dass es nie wieder einen Militärputsch mit Gewehren und Schwertern gegen das Volk gibt", sagte Lee in seiner Siegesrede vor dem Parlament. Nach Lees Amtsbestätigung durch die Wahlkommission übernimmt der 61-Jährige ab sofort auch das Oberkommando über die Streitkräfte.
Die japanischen Aktien stiegen und beendeten damit eine dreitägige Talfahrt. Die Schwergewichte des Chipsektors, Tokyo Electron8035.T und Advantest Corp6857.T, stiegen um 1,5 Prozent und 1,3 Prozent, nachdem die US-Technologiewerte über Nacht zugelegt hatten. Nintendo7974.T sprang im Vorfeld der für Donnerstag angekündigten Switch 2-Konsole um bis zu 3,6 Prozent in die Höhe. NvidiaNVDA.O und andere Chiphersteller sorgten für Kursgewinne bei US-Aktien im Vorfeld der für diese Woche erwarteten Gespräche zwischen Trump und Xi zur Beilegung der Zoll- und Handelsstreitigkeiten.
DEVISEN
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar geringfügig auf 143,94 YenJPY= und legte leicht auf 7,1863 YuanCNY= zu. Zur Schweizer Währung rückte etwas auf mit 0,8233 FrankenCHF=. Parallel dazu blieb der EuroEUR= fast unverändert bei 1,1375 Dollar und zog leicht auf 0,9365 FrankenEURCHF= an.
ÖLPREISE
Bei den Rohstoffen gaben die Ölpreise nach, belastet von einem sich entspannenden Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach einer Erhöhung der OPEC+-Produktion und anhaltenden Sorgen über die globalen Wirtschaftsaussichten aufgrund von Zollspannungen. Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 65,47 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTICLc1 notierte 0,3 Prozent schwächer bei 63,22 Dollar.
WALL STREET
Der Dollar schwankte zum Handelsschluss in der Nähe eines Sechs-Wochen-Tiefs, da sich die Händler auf höhere US-Zölle auf Stahl und Aluminium einstellten. Aber die Anleger an der Wall Street haben ihre Sorgen über die US-Handelspolitik vorerst hinter sich gelassen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones.DJI hatte sich am Dienstag mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 42.519,64 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500.SPX gewann 0,6 Prozent auf 5.970,37 Zähler, und der technologielastige Nasdaq.IXIC zog um 0,8 Prozent auf 19.398,96 Stellen an.
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