Frankfurt, 09. Apr (Reuters) - Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollkrieg kostet AppleAAPL.O den Titel als weltweit wertvollster Börsenwert. Die in Deutschland notierten AktienAAPL.O des iPhone-Anbieters fielen am Mittwoch zeitweise um knapp acht Prozent. An der Wall Street lag der Börsenwert des Konzerns zuletzt bei 2,592 Billionen Dollar und damit unter dem des Software-Konzerns MicrosoftMSFT.O, der 2,635 Billionen Dollar erreichte.
Apple ist einer der Hauptleidtragenden der steigenden US-Zölle auf chinesische Einfuhren, weil praktisch alle iPhones in der Volksrepublik produziert werden. Aus diesem Grund sind Apple-Titel in den vergangenen Wochen um mehr als 20 Prozent abgerutscht. Die Kursverluste anderer US-Technologiekonzerne wie des Online-Händlers AmazonAMZN.O, der Google-Mutter AlphabetGOOGL.O oder des Facebook-Betreibers MetaMETA.O fielen etwa halb so hoch aus. Microsoft-Papiere gaben sogar nur um etwa fünf Prozent nach.
Im Sog von Apple mussten auch zahlreiche Zulieferer des Konzerns Federn lassen: So gaben die Aktien von Foxconn2317.TW, des wichtigsten iPhone-Fertigers, in den vergangenen fünf Tagen an der Börse Taipeh fast 20 Prozent nach und notierten am Mittwoch mit 112,50 Taiwan-Dollar auf einem 13-Monats-Tief. Pegatron4938.TW Luxshare002475.SZ und Quanta2382.TW büßten in diesem Zeitraum bis zu 30 Prozent ein.
"ZOLL-TSUNAMI" TRIFFT APPLE MIT VOLLER WUCHT
In den vergangenen Wochen war darüber spekuliert worden, ob Apple wegen der geplanten 500 Milliarden Dollar schweren US-Investitionen von den Einfuhr-Zöllen auf chinesische Waren, die inzwischen bei 104 Prozent liegen, ausgenommen wird. Um diese Abgaben zu vermeiden, könne Apple die iPhone-Produktion in Indien und Vietnam ausbauen. Allerdings werden Einfuhren aus diesen beiden Ländern mit US-Zöllen von 26 beziehungsweise 46 Prozent belegt.
Analysten zufolge wird der Konzern maximal zehn Prozent dieser zusätzlichen Kosten an seine Kunden weiterreichen können. Dies könnte die ohnehin schwächelnde iPhone-Nachfrage zusätzlich dämpfen. Die neuen, "Apple Intelligence" genannten KI-Funktionen haben bislang nicht den erhofften Schub gebracht. Gleichzeitig bezweifelen die Experten, dass Apple kurzfristig eine von der US-Regierung erwünschte Fertigung in den USA aufbauen kann.
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