
Der Silberpreis ist seit Wochenbeginn von 50 auf mehr als 54 US-Dollar je Feinunze gestiegen. Damit legte Silber stärker zu als Gold. Das Gold-Silber-Verhältnis fiel in der Folge auf ein Jahrestief von etwas mehr als 77, wie Commerzbank-Rohstoffanalyst Carsten Fritsch festhält.
„Der Silberpreis wird durch die Erwartung einer Zinssenkung der US-Notenbank in der übernächsten Woche gestützt. Zudem sind die an der Shanghai Futures Exchange registrierten Silberbestände auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen, jene an der Shanghai Gold Exchange auf den niedrigsten Stand seit mehr als neun Jahren“, berichtet Bloomberg unter Verweis auf Daten von Börsen und Brokern.
„Auslöser dafür waren Chinas Rekordexporte von 660 Tonnen im Oktober. Diese gingen offenbar nach London, wo es im Oktober zu Engpässen gekommen war. Sollten Lieferungen in naher Zukunft nach China zurückkehren, würde sich das Angebot außerhalb Chinas entsprechend weiter verknappen. Die von Bloomberg erfassten Silber-ETFs verzeichneten in den vergangenen Tagen Zuflüsse von gut 290 Tonnen, was dem Markt zusätzlich Angebot entzog und vermutlich zum Preisanstieg beigetragen hat.“
„Seit Jahresbeginn summieren sich die ETF-Zuflüsse auf mehr als 3.500 Tonnen, wobei der Großteil davon in den ersten neun Monaten des Jahres erfolgte. Die ETF-Nachfrage war damit auch in diesem Jahr ein wesentlicher Preistreiber für Silber.“