
Washington, 31. Okt (Reuters) - Die US-Regierung entsendet in demonstrativer Ablehnung eines global abgestimmten Vorgehens gegen den Klimawandel keine hochrangigen Vertreter zum Weltklimagipfel in Brasilien. Dies teilte ein Vertreter des Weißen Hauses am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters mit. Brasilien ist in der kommenden Woche Gastgeber des sogenannten COP30-Gipfels in der Amazonas-Stadt Belem. In der Wissenschaft herrscht ein breiter Konsens, dass die Erderwärmung wegen der Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre auf die Industrialisierung mit dem massenhaften Verbrauch fossiler Brennstoffe zurückzuführen ist.
US-Präsident Donald Trump bestreitet einen menschengemachten Klimawandel. Vergangenen Monat bezeichnete er den Klimawandel vor der UN-Generalversammlung als den größten Schwindel der Welt. Statt auf multilaterale Klimaabkommen setzt seine Regierung auf bilaterale Energiegeschäfte, um den Export von US-Flüssigerdgas (LNG) zu fördern. Trump hatte den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen initiiert, der im Januar 2026 wirksam wird. Anfang des Monats drohte die US-Regierung der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation mit Sanktionen und verzögerte damit eine Entscheidung über eine globale CO2-Abgabe für die Schifffahrt um ein Jahr.