
Tokio, 28. Okt (Reuters) - Die USA und Japan wollen mit einem neuen Abkommen ihre Versorgung mit Seltenen Erden sichern und damit die Abhängigkeit von China verringern. US-Präsident Donald Trump und die japanische Ministerpräsidentin Sanae Takaichi unterzeichneten am Dienstag in Tokio eine entsprechende Rahmenvereinbarung. China wurde dabei nicht explizit erwähnt. Die Volksrepublik verarbeitet jedoch mehr als 90 Prozent der weltweit geförderten Seltenen Erden, die etwa für die Auto-, Chip- und Rüstungsindustrie wichtig sind, und hatte zuletzt die Exportbeschränkungen ausgeweitet. Dies löste in den USA und Japan, aber auch in anderen Ländern, Sorgen über die Sicherheit der Lieferketten aus.
Dem US-Präsidialamt zufolge wollen Japan und die USA nun wirtschaftspolitische Instrumente und koordinierte Investitionen nutzen, um die Entwicklung "diversifizierter, funktionsfähiger und fairer Märkte für kritische Mineralien und Seltene Erden" zu beschleunigen. Ausgewählte Projekte sollen innerhalb der nächsten sechs Monate finanziell unterstützt werden. Beide Länder würden zudem eine aufeinander abgestimmte Bevorratung prüfen und mit anderen internationalen Partnern zusammenarbeiten, hieß es in der Mitteilung weiter.
Die Vereinbarung wurde kurz vor einem geplanten Treffen von Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geschlossen. Trump und Xi sollen am Donnerstag am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Südkorea zusammenkommen. Dabei soll es um eine mögliche Aussetzung schärferer US-Zölle und der chinesischen Exportkontrollen für Seltene Erden gehen. Während China die Verarbeitung von Seltenen Erden dominiert, entfallen der Denkfabrik Eurasia Group zufolge zwölf Prozent der weltweiten Förderung von Seltenen Erden auf die USA und acht Prozent auf Myanmar. Malaysia und Vietnam decken zudem vier beziehungsweise ein Prozent der Verarbeitung ab.