
Washington, 24. Okt (Reuters) - - US-Präsident Donald Trump hat am Freitag mit der Verlegung des Flugzeugträgerverbands "Gerald Ford" in lateinamerikanische Gewässer die Militärpräsenz in der Region massiv ausgeweitet. Die Entsendung des weltgrößten Kriegsschiffes ist die bislang deutlichste Machtdemonstration in Lateinamerika und geht weit über alle bisherigen Einsätze gegen den Drogenhandel hinaus. "Die erhöhte US-Militärpräsenz im Zuständigkeitsbereich des US-Südkommandos wird die Fähigkeit der USA stärken, illegale Akteure und Aktivitäten aufzuspüren, zu überwachen und zu unterbinden", teilte Pentagon-Sprecher Sean Parnell auf X mit.
Wann der Flugzeugträger in die Region verlegt wird, sagte der Sprecher nicht. Der Einsatz ist Teil eines von Trump betriebenen Aufmarsches in der Karibik. Bislang sind dort acht Kriegsschiffe, ein Atom-U-Boot und F-35-Kampfflugzeuge im Einsatz. Seit Anfang September hat das US-Militär zehn Angriffe auf mutmaßliche Drogenschiffe vor allem in der Karibik ausgeführt, wobei etwa 40 Menschen getötet wurden. Das Pentagon hat dazu kaum Informationen veröffentlicht, sondern nur mitgeteilt, dass es sich bei einigen der Getöteten um Venezolaner handelt.
Der sozialistische Präsident Venezuelas, Nicolas Maduro, fürchtet, die USA wollten ihn stürzen. Die US-Regierung hatte im August das Kopfgeld für Hinweise, die zur Ergreifung Maduros führen, auf 50 Millionen Dollar verdoppelt. Sie wirft ihm Verbindungen zum Drogenhandel und zu kriminellen Gruppen vor, was Maduro bestreitet.
Die 2017 in Dienst gestellte "Gerald Ford" ist der neueste der insgesamt elf US-Flugzeugträger. An Bord sind mehr als 5000 Seeleute. Der atomgetriebene Träger kann mehr als 75 Militärflugzeuge aufnehmen, darunter Kampfjets vom Typ F-18 Super Hornet und Frühwarnflugzeuge vom Typ E-2 Hawkeye.